Zu hohes Grundwasser in Nordschwabing: Stadt soll Wasserstand ausgleichen

In Nordschwabing sorgt zu hohes Grundwasser für Ärger bei Anwohnern. Der Beschluss der Stadt München soll Lösung schaffen.
Hüseyin Ince
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das Hochwasser in der Genter Straße überflutet zahlreiche Keller der Anwohner.
Das Hochwasser in der Genter Straße überflutet zahlreiche Keller der Anwohner. © Sigi Müller

Schwabing - Seit etwa anderthalb Jahren bitten Anwohner rund um die Genter Straße die Stadt München um Hilfe, weil bis zu 45 Häuser von zu hohem Grundwasser betroffen sind. Nun könnte nach einer erzwungenen Mediationssitzung vor dem Verwaltungsgericht am vergangenen Donnerstag Bewegung in die Angelegenheit kommen. Bisher pumpen die Betroffenen ihre feuchten und gefluteten Keller sowie Tiefgaragen auf eigene Kosten ab.

Regenablaufkanal soll zu hohes Grundwasser stoppen

In dem Beschluss, dem auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) als oberster Dienstherr der Stadt grundsätzlich zustimmt, wurde festgehalten, dass die Münchner Behörden sowohl nördlich als auch südlich eines von Ost nach West verlaufenden Regenablaufkanals den gleichen Grundwasserstand herstellen sollen.

Lesen Sie auch

Die betroffenen Häuser befinden sich nämlich allesamt südlich des in Verdacht geratenen Kanals. Der Grundwasser-Ausgleich soll durch unterstützende Pumpen in den sogenannten Dükern des Kanals stattfinden, die eigentlich genau dafür zuständig sind, eine Grundwasserumleitung von Süd nach Nord zu gewährleisten.

Anwohner nehmen Gutachten in Auftrag

Laut den Gutachten, die die Anwohner in Auftrag gegeben hatten, ist dieser Kanal aus den 80er Jahren eindeutig schuld daran, dass sich hier das Grundwasser (Abflussrichtung Südwest nach Nordost) aufstaut und die Keller nach und nach flutet. Das hat die Stadt, insbesondere die Münchner Stadtentwässerung, lange Zeit nicht eingesehen.

Viele feuchte Häuser wurden bereits Jahrzehnte vor dem Kanal errichtet, wie etwa das stark betroffene Baudenkmal des Münchner Architekten Otto Steidle an der Genter Straße 13. Das Haus grenzt direkt an den Kanal und ist eines der allersten Gebäude mit Flutung gewesen. Hier steht das Grundwasser stets knöcheltief in der Tiefgarage, völlig unabhängig davon, wie stark und wie lange Regen fällt.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Vor der Mediationssitzung hatten Landtagsabgeordnete, die das Anliegen der Anwohner unterstützen, massiv Druck aufgebaut. Von "städtischem Multiorganversagen", sprach etwa Robert Brannekämper (CSU). "In ganz München sinken die Grundwasser-Pegel, hier steigen sie. Wie kann das sein?", sagte Christian Hierneis (Grüne) bei einem Ortstermin am vergangenen Montag.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • köterhalsband am 11.07.2021 21:08 Uhr / Bewertung:

    Kommt jetzt eigentlich jeder Besitzer einer Gammelbude auf den Trichter, dass „die Stadt“ ihm eine Sanierung zahlen soll?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.