Wohnungslosenunterkunft: "Das Boot ist nicht voll"

Jetzt äußern sich die Grünen zur geplanten Erweiterung der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße und meinen, dass Allach wohl noch hundert Hilfsbedürftige vertragen kann.
von  AZ
Die Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße soll um ein Haus erweitert werden.
Die Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße soll um ein Haus erweitert werden. © Katharina Alt

Jetzt äußern sich die Grünen zur geplanten Erweiterung der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße und meinen, dass Allach wohl noch hundert Hilfsbedürftige vertragen kann.

Allach - Am Samstag demonstrierte die BIA (Initiative für Ausländerstopp) am Oertelplatz in Allach-Untermenzing, sicherlich ermuntert durch die Diskussionen über die Erweiterung einer Sozialeinrichtung für Wohnungslose. Jetzt haben sich die Grünen zur geplanten Erweiterung der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße geäußert.

Lesen Sie hier, was der Ortsverband Allach-Untermenzing von Bündnis 90 Die Grünen zur Wohnungslosenunterkunft schreibt.

 

"Am Samstag präsentierte sich die NPD-nahe Initiative Ausländerstopp (BIA) am Oertelplatz. Ein Grund für ihren plötzlichen Auftritt sind wohl die Schlagzeilen der letzten Tage, die die Initiative ermunterten, aktiv Stimmung für Rechts zu machen. Nachdem das Sozialreferat Planungen zur Erweiterung der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße aufgenommen hatte, erschienen darüber mehrere Presseberichte.

Die Vorsitzende des Bezirksausschusses, Frau Kainz von der CSU erschien dabei unter diversen Schlagzeilen wie „Allach ist voll“, „Das ist zu viel für uns Allacher“ usw. „Absolut unangemessen!“, findet das der grüne BA-Abgeordnete und Stadtratskandidat Falk Lamkewitz aus Allach-Untermenzing. „Wichtige Sozialeinrichtungen (gemeint sind Arbeiterwohnheime, Obdachlosen-unterkünfte und der Internationale Bund) werden hier als „Negativeinrichtungen“ bezeichnet und mit Schrottplätzen und LKW-Gebrauchtwagenhandel verglichen.“

So was gehe gar nicht, meint Lamkewitz und erklärt: „Es handelt sich um positive Sozialeinrichtungen für hilfsbedürftige Menschen. Auf solche Hilfsangebote können wir stolz sein! Anderswo müssen die Betroffenen unter erbärmlichen Umständen in Slums, auf der Straße, unter Brücken oder in Bahnhöfen leben.“ Für den Ortsverband der Grünen in Allach-Untermenzing ist es auch überhaupt nicht nachvollziehbar, weshalb Allach „voll sein“ soll.

Die angeblichen Negativeinrichtungen haben sich gut in unseren Stadtteil integriert und sind völlig unauffällig. Allach-Untermenzing ist der Stadtteil mit der niedrigsten Kriminalitätsrate in München und einer gesunden Sozialstruktur. Wenn hundert zusätzliche Wohnungslose unsere Hilfe benötigen, dann kann es einen Stadtteil mit rund 38 000 Einwohnern nicht so sehr stören, wie in den Schlagzeilen behauptet wird.

Außerdem sollten die Protestbürger bedenken, dass man selbst ganz schnell in eine derartige Situation geraten kann, wenn man durch das soziale Netz fällt. Da wäre jeder sicher froh, in Allach-Untermenzing freundlich aufgenommen zu werden."

 

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