Vor der Ausgangssperre: Glühwein-Abschiedsparty am Gärtnerplatz
München - Man muss die Feste, nun ja, feiern, wie sie fallen – dachten sich wohl ziemlich viele Münchner, die am Dienstagabend zum Gärtnerplatz pilgerten. Aufgebrezelt wie nie in den letzten Lockdown-light-Wochen strömte das Jungvolk zum Hotspot, um dort den letzten "Glühwein in Freiheit", wie es einige nannten, vor der neuen Ausgangsbeschränkung zu schlürfen.
Großraumtaxis hielten vorm illuminierten Weihnachtsbaum vorm geschlossenen Gärtnerplatztheater, die Feierwütigen stöckelten schnurstracks zum Cotidiano, sonst ein Brunch-Treff, jetzt Glühwein-Anlaufstelle Nummer 1, mit netter Deko und weihnachtlicher Musik.

Lange Schlangen vor der Ausgabe? Fast schon wieder ein bisserl wie früher vor den angesagten Clubs. Statt einem Türsteher gibt's einen Desinfektionsspender und die dringende Bitte, nicht direkt vorm Ausschank den Glühwein zu trinken. Also machten es sich die meisten auf dem Gärtnerplatz gemütlich – so weit das eben bei Kälte und Abstandsregeln möglich ist. Eine Glühwein-Abschiedsparty am Gärtnerplatz. Irgendwie anrührend oder eher deppert und daneben in Anbetracht zu hoher Infektionszahlen?
Die Feiernden orderten lieber noch die zweite, dritte Runde. Wer weiß, wann das wieder möglich sein wird. Zu Ostern dürfte der Glühwein jedenfalls nicht mehr so gut schmecken wie an diesem letzten Abend.