Versuchter Trickbetrug: Rentnerin verjagt Gauner

Dreist drängen sich zwei Männer in die Wohnung der 72-Jährigen, wegen eines "Wasserschadens".  
Ralph Hub |
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Eine Rentnerin ließ sich nicht von den Betrügern austricksen und rief die Polizei.
dpa Eine Rentnerin ließ sich nicht von den Betrügern austricksen und rief die Polizei.

Dreist drängen sich zwei Männer in die Wohnung der 72-Jährigen, wegen eines "Wasserschadens".

Isarvorstadt - "Wir kommen vom Straßentiefbauamt", behaupteten die beiden Männer, als sie bei Helene M. (72) in der Rumfordstraße auftauchten.

Dazu präsentierte einer einen Ausweis. Auf dem war das Wort Straße falsch geschrieben, mit einem einfachen "s". "Das ist mir aufgefallen", sagt Helene M. Ihr Misstrauen war geweckt.

Die Männer behaupteten, es gebe einen Wasserrohrbruch im Haus, sie müssten alle Leitungen kontrollieren. Die 72-Jährige glaubte zunächst die Geschichte. Im Nachbarhaus wird umgebaut, da hätte es durchaus zu einem Schaden gekommen sein können.

Die Männer erkundigten sich nach einem zweiten Badezimmer. Ohne lange zu warten, marschierte der größere der beiden Männer los. Er drehte den Hahn auf und ließ das warme Wasser laufen.

Doch Helene M. hatte den Eindruck, dass sich der vermeintliche Handwerker viel mehr für den Schmuck interessierte, der in ihrem Bad lag.

"Man kennt die Geschichten"

Irgendwie benahmen sich die Besucher merkwürdig, gar nicht wie Handwerker – eher wie Gauner. Über die hatte sie schon oft in der Zeitung gelesen. "Man kennt die Geschichten über Enkeltrickbetrüger, falsche Polizisten und ähnliche Gestalten", sagt Helene M. Umso mehr ärgert sie sich, dass sie die Männer in ihre Wohnung gelassen hat. "Ich bin von mir enttäuscht, wie konnte ich nur so dumm sein", sagt die Rentnerin. Doch auf die Tricks sind auch schon viel jüngere hereingefallen. Zumal die Gauner es verstehen, ihre Opfer massiv unter Druck zu setzen.

So auch diese beiden. "Sie riskieren einen teuren Wasserschaden", behaupteten sie. Doch Helene M. spielte nicht mit. Sie rief ihren Mann zu Hilfe. Der sitzt zwar momentan krankheitsbedingt im Rollstuhl und hätte deshalb nicht viel helfen können. Doch der Widerstand der Frau, brachte die Gauner aus dem Konzept.

Helene M. verlangte vom kleineren der Männer den "Dienstausweis", den er am Gürtel trug. Sie wolle ihn kopieren, sagte sie. Tatsächlich händigte ihr der Mann den Ausweis kurz aus.

Die Polizei verfügt deshalb inzwischen über die Kopie des Ausweises, samt einem Foto des vermeintlichen Handwerkers. Leider ist der Mann in der Verbrecherdatei bisher noch nicht gespeichert. Die Fahndung läuft.

Helene M.: "Ich lass’ garantiert keinen mehr so schnell in unsere Wohnung."

Lesen Sie auch: Schmuck und Bargeld weg - Falsche Handwerker bestehlen 84-Jährige in ihrer Wohnung

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