Verlängerung geprüft: Neue Saison fürs Open-Air-Kino am Münchner Viehhof?
Sieben Jahre lang zeigten das Freiluft- und das Programm-Kino im Viehhof-Kino-Open-Air die unterschiedlichsten Filme. Doch von Anfang an war klar, dass das Kino mit dem "Biergarten zur Freiheit" nur eine Zwischennutzung des Geländes innerhalb der ehemaligen Stallungsmauern des Schlachthofes ist. Am vergangenen Sonntag lief nun der vorerst letzte Film auf der Leinwand. Wie es weitergehen wird, ist noch ungewiss.
Die Stadt will auf dem Viehhof-Gelände das Volkstheater neubauen, das aus dem Gebäude an der Brienner Straße ausziehen muss. Und Wohnungen sollen entstehen.
Hartmut Senkel, Betreiber des Viehhof-Kinos, klingt aber weder enttäuscht noch böse, wenn er über das vorläufige Ende des Kinos spricht. Im Gegenteil: Er scheint sehr hoffnungsvoll. Denn der Stadtrat hat sich in seiner Sitzung am 26. Juli nochmal mit dem Gelände befasst. "Ohne mein Zutun prüft nun das Kommunalreferat, ob wir nicht noch im nächsten Sommer das Viehhof-Kino veranstalten können", freut sich Hartmut Senkel. Er hält es für unwahrscheinlich, dass schon im nächsten Jahr mit dem Bau des neuen Volkstheaters begonnen wird.
Wenn eine Verlängerung ausfällt, soll es einen alternativen Standort geben
In der Begründung des Stadtrates heißt es: "Es wird geprüft, ob Angesichts einer erst im Oktober stattfindenden Entscheidung für das Volkstheater die Zwischennutzung für das 'Viehhofkino' noch um ein Jahr verlängert werden kann."
Falls eine Verlängerung der Zwischennutzung nicht möglich ist, schlägt das Kommunalreferat dem Stadtrat bis Ende des Jahres mögliche Alternativstandorte im Stadtgebiet vor. "Das die Stadt aus eigenen Empfindungen heraus zu helfen versucht, zeigt wie wertvoll das Viehhof-Kino für die Stadt und die Menschen ist", sagt Senkel stolz. In den Sommern seit 2011 wurden an insgesamt 514 Veranstaltungstagen auch genauso viele Filme gezeigt.
Und Hartmut Senkel hat große Lust, mit dem Open-Air-Kino weiterzumachen. "Ich schaue mir viele Flächen an", sagt er. "Den Viehhof kennt jeder und auch die neue Fläche muss passen." Senkel und sein Team sind insbesondere der Stadt dankbar, dass sie "seit nun mehr sieben Jahren diese tolle Fläche gestalten konnten." Die "raue und unbeleckte Atmosphäre" des Schlachthof-Geländes will er unbedingt erhalten – auch an einem anderen Ort. Aber es mache wenig Sinn, den Viehhof ans andere Ende der Stadt zu verpflanzen, er soll im südwestlichen Teil bleiben, so Senkel. Aber er ist sich sicher: "Die Fläche findet mich."
Am gestrigen Montag hat nun der Abbau begonnen. Dem Sturm am vergangenen Freitag war noch die Popcorn-Maschine zum Opfer gefallen. "Das ist wirklich schade. Das war nämlich ein liebgewonnenes Vintage-Teil", so Senkel. Wann und wo wieder aufgebaut wird, muss sich zeigen – auf jeden Fall muss es dann aber wieder eine neue Popcorn-Maschine geben.
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