Verheimlichung der Gurlitt-Bilder: "Blamage für Bayern"
SPD droht mit Gurlitt-Untersuchungsausschuss. Der Fall sei „eine Blamage für Bayern“, sagte die SPD-Abgeordnete Isabell Zacharias.
München – Die Landtags-SPD droht wegen der langen Verheimlichung des spektakulären Schwabinger Kunstfunds mit dem ersten Untersuchungsausschuss der neuen Wahlperiode. Der Fall sei „eine Blamage für Bayern“, sagte die Abgeordnete Isabell Zacharias am Freitag in München.
Die Staatsregierung habe dem Landtag bisher alle Informationen über den Umgang mit dem Kunstfund vorenthalten. „Es ist ein Skandal, wie mit diesem Sensationsfund umgegangen wird“, sagte Zacharias. Die bayerischen Behörden seien weder den Interessen des Eigentümers Cornelius Gurlitt noch denjenigen des Freistaats gerecht geworden. „Das riecht verdammt nach Untersuchungsausschuss.“ Zunächst sollen Justizminister Winfried Bausback und Kunstminister Ludwig Spaenle (beide CSU) bis Ende November Bericht im Landtag erstatten.
Freie Wähler und Grüne allerdings sehen derzeit keine Notwendigkeit, mit einem Untersuchungsausschuss zu drohen. Zuerst müssten alle Aspekte sorgfältig geprüft und die Berichte der Staatsregierung abgewartet werden, sagte FW-Generalsekretär Michael Piazolo. Nach Ansicht der Grünen ist die schnelle Aufklärung dringlicher. „Justizminister Bausback räumt zwar ein, dass Fehler gemacht wurden, aber er arbeitet nicht konsequent genug“, sagte der Kulturpolitiker Sepp Dürr. „Es muss genug Personal eingestellt werden, um die Herkunft der Bilder schnell aufzuklären.“ Ein oder zwei Fachleute, die mehrere Jahre ermitteln, seien auch nicht billiger als eine größere Gruppe, die die Untersuchung viel schneller abschließe.
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