Umzug des Festspielhauses – Rauchende Männer

Der AZ-Reporter Paul Nöllke über das Festspielhaus.
Paul Nöllke |
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Requisiten im Lager des Festspielhauses.
Daniel von Loeper Requisiten im Lager des Festspielhauses.

Von meinem Kinderzimmerfenster aus konnte ich direkt auf das Festspielhaus schauen. Nur, dass es damals noch kein Theater beherbergte, sondern die Hausmeisterwerkstatt der Gewofag. Meist waren die grauen Tore im Erdgeschoss geöffnet, Männer im Blaumann standen davor und rauchten selbstgedrehte Zigaretten. Hinter den Toren stapelten sich Waschbecken und Fliesen, davor parkten weiße VW-Busse, die ich mit Legosteinen nachbaute. Die alte Hausmeisterwerkstatt: Sie gehörte zu meinem Zuhause und sie gehörte zu Ramersdorf.

Irgendwann veränderte sich das Haus allerdings: Es wurde eine schicke orange Tür eingebaut, das Haus wurde renoviert. Nachts leuchtete ein Gewofag-Schriftzug von der Wand. Die rauchenden Männer im Blaumann wurden von rauchenden Männern in Hemden ersetzt. Und wie das Gewofag-Haus veränderte sich auch Ramersdorf. In unsere Wohnanlage zogen neue Menschen, wo früher die VW-Transporter standen, parken jetzt Audis und BMWs. Kurz nachdem ich zum Studium auszog, zog auch die Gewofag aus. In das alte Haus kam eine Flüchtlingsunterkunft. Ein paar Nachbarn beschwerten sich, dass das sicher schlecht für die Wohnungspreise sei. Ich empfand die Flüchtlinge immer als nette Nachbarn. Jetzt haben wir also ein Theater: Ich freu mich drüber!

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Lesen Sie hier: Ramersdorf-Perlach - Zwischen Dorfidylle und Hochhaus

Maxvorstadt: Mehr Kunst geht nicht

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