Hunderte Münchner waren dagegen: Umstrittener Radweg ist fertig

Der geplante Umbau des 400 Meter langen Abschnitts in der Zeppelinstraße wurde scharf kritisiert. Anwohner gründeten sogar eine Bürgerinitiative. Nun ist der neue Radweg fertig. Was hier genau gemacht wurde...
Myriam Siegert
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Der neue Radweg zwischen Kreuzplätzchen und Ludwigsbrücke: Für den breiteren Radweg, der nun in beide Richtungen befahren wird, mussten die Parkplätze auf der linken Straßenseite weichen. Früher verlief der Radweg hier auf deutlich schmaleren Spuren rechts und links des Baumgrabens.  Die Radspur links der Bäume wurde nun dem Gehweg zugeschlagen.
Der neue Radweg zwischen Kreuzplätzchen und Ludwigsbrücke: Für den breiteren Radweg, der nun in beide Richtungen befahren wird, mussten die Parkplätze auf der linken Straßenseite weichen. Früher verlief der Radweg hier auf deutlich schmaleren Spuren rechts und links des Baumgrabens. Die Radspur links der Bäume wurde nun dem Gehweg zugeschlagen. © my

Au-Haidhausen - Über das Thema Radwege wird in München viel diskutiert – und teils auch trefflich gestritten. Ein Projekt, das besonders polarisiert hat, ist der Radweg an der Zeppelinstraße. Die Route entlang des Isarostufers ist eine wichtige Nord-Süd-Achse für den Radverkehr und als solche stark befahren.

Der 400 Meter lange Abschnitt der Zeppelinstraße zwischen der Ludwigsbrücke und dem Kreuzplätzchen sollte umgebaut werden, um den Verkehrsfluss zu optimieren und um mehr Sicherheit für Radler und Fußgänger zu schaffen, wie es von der Stadt hieß. Eine von vielen Maßnahmen im Rahmen des Radentscheids. Der Stadtrat hatte 2022 den entsprechenden Beschluss gefasst.

Blick in Richtung Süden neben dem Museum Lichtspiele. Am Asphalt ist noch die alte Wegführung zu erkennen. Der Platz vor dem Kino wird bis Ende 2025 umgestaltet und verschönert.
Blick in Richtung Süden neben dem Museum Lichtspiele. Am Asphalt ist noch die alte Wegführung zu erkennen. Der Platz vor dem Kino wird bis Ende 2025 umgestaltet und verschönert. © my
So sah der Radweg an der Stelle vorher aus.
So sah der Radweg an der Stelle vorher aus. © Daniel von Loeper

Zeppelinstraße: Anwohner sammelten Unterschriften gegen den Radweg-Umbau

Diese Pläne waren und sind im Viertel stark umstritten, vor allem, weil dafür um die 90 Parkplätze weichen mussten. In Bezirksausschusssitzungen und Bürgerversammlungen wurde teils hitzig diskutiert, am Ende aber mehrheitlich für die Maßnahme gestimmt. Es gründete sich aber auch eine Bürgerinitiative, die sich etwa mit Unterschriftensammlungen dafür einsetzte, die Pläne zu stoppen – ohne Erfolg.

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Seit Juli wurde umgebaut, nächstes Jahr folgt der Platz vorm Kino

Im Juli dieses Jahres hatten die Bauarbeiten begonnen und wurden nun "termingerecht vor Jahresende" abgeschlossen, wie es aus dem Baureferat heißt. Statt eines geteilten Radwegs mit je einer Spur rechts und links des Baumgrabens, ist hier nun ein 4,5 Meter breiter Zweirichtungsradweg entstanden. Dieser ist durch einen zusätzlichen, ein Meter breiten Sicherheitsstreifen, der im Frühjahr bepflanzt werden soll, vom Kfz-Verkehr getrennt. Dafür wurde die Fahrbahn verschmälert und eben Parkplätze gestrichen. Der bisherige Radweg Richtung Süden wurde dem Gehweg zugeschlagen. Außerdem hat man an den Einmündungen der Seitenstraßen neue Radabstellmöglichkeiten geschaffen.

Als ein gefährliches Nadelöhr, an dem sich Radler und Fußgänger häufig ins Gehege kommen, galt bisher die Situation vor der Unterführung zum Müller’schen Volksbad. Der Umbau soll dies nun entschärfen. Noch offen ist die Umgestaltung des Platzes vor dem Kino Museum Lichtspiele, der größer und grüner werden und mehr Aufenthaltsqualität bieten soll. Diese soll Ende 2025 fertig sein.

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  • Candid am 15.12.2024 19:47 Uhr / Bewertung:

    Über Jahrzehnte waren diese Radwege in beiden Richtungen völlig ausreichend.
    Wer sicher sein Fahrrad beherrschte konnte sicher dort entlang fahren.

    Seit einigen Jahren meinten die neu hinzugekommenen Elektro-Radler sie müssten an jeder Stelle, so wackelig und immer einen Blick auf das Handy, überholen können.

    Für diese unvernünftige Personengruppe (welche sich nur auf der Durchreise befinden) müssen nun die Anwohner leiden.

    Für können nicht mehr von "unserem" Stadtrat sprechen.
    Er vertritt leider nur noch die Interessen von wenigen.

  • doket am 15.12.2024 20:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Candid

    Über Jahrzehnte wären dort 90 Parkplätze weniger gar nicht aufgefallen. Aber dann mußten die Anwohner sich viel mehr und viel längere Autos kaufen und unbedingt auf der Straße abstellen.

  • Geradeaus-Denker am 15.12.2024 20:54 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Candid

    Jahrzehnte lang gab es weniger Menschen und Autos in München.
    Jahrzehnte lang waren Autos kleiner als heute.
    Jahrzehnte lang gab es weniger Autos pro Einwohner*in in München.

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