Trickbetrug: Seniorin (89) wird Opfer von falschem Polizisten

Erneuter Trickbetrug in München! Diesmal haben sich mehrere Täter zusammengetan, die mit einer dreisten Masche mehrere zehntausend Euro Bargeld erbeuten konnten. Das Opfer: Eine 89-jährige Seniorin.
von  az
Die Täterin gab sich am Telefon als Bekannte des Opfers aus. Gemeinsam mit einem Komplizen konnte sie mehrere zehntausend Euro in bar von der 89-jährigen Seniorin erbeuten. (Symbolbild)
Die Täterin gab sich am Telefon als Bekannte des Opfers aus. Gemeinsam mit einem Komplizen konnte sie mehrere zehntausend Euro in bar von der 89-jährigen Seniorin erbeuten. (Symbolbild) © dpa

Allach-Untermenzing - Der Vorfall ereignete sich am Dienstagvormittag, gegen 11:30 Uhr, im Münchner Stadtteil Ludwigsfeld. Die 89-jährige Münchnerin wurde von einer unbekannten Frau angerufen, die die Rentnerin gleich mit ihrem Vornamen begrüßte. Deshalb ging die 89-Jährige sofort davon aus, dass es sich bei der Anruferin tatsächlich um ihre Bekannte "Edith" handeln würde. Die unbekannte Frau rief mehrmals bei der Münchnerin in - im Rahmen dieser Anrufe forderte sie mehrmals einen Betrag von "mehreren zehntausend Euro", für eine Kapitalanlage, wie sie sagte.

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Später meldete sich ein Mann bei der Rentnerin und stellte sich als Herr "Becker" von der Kriminialpolizei vor. Er teilte ihr mit, dass er sich mit weiteren Kollegen in einem Einsatz wegen Trickbetrügern befinden würde. Daraufhin bat er die Seniorin, die Polizei zu unterstützen. So sollte sie den "Polizisten", die von der Anruferin geforderte Summe für Untersuchungen zur Verfügung stellen. Später besorgte sich die 89-Jährige den geforderten Betrag bei ihrer Hausbank.

Als sie wieder Zuhause war, wurde sie erneut von Herrn "Becker" angerufen. Dieser forderte sie auf, das Bargeld in Papier einzuwickeln und einem Kollegen zu übergeben - dieser würde vor ihrer Wohnung warten. Außerdem sagte er, dass die Rentnerin niemandem etwas von den Ermittlungen erzählen solle.

Gegen 16:45 Uhr traf die Geschädigte auf den vermeintlichen Polizeibeamten und übergab diesem das Bargeld. Nach der Übergabe verschwand der Täter.

Nachdem die 89-Jährige wieder in ihrer Wohnung war, erhielt sie nochmals einen Anruf vom Beamten „Becker“, der ihr zusicherte, dass sie spätestens in zwei Stunden ihr Geld zurückbekommen würde. Bis dahin müsse sie weiterhin Stillschweigen bewahren.

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Nachdem die Zeit abgelaufen war, kamen der Rentnerin Zweifel und sie verständigte die Polizei. Dabei wurde der Trickbetrug bekannt.

 

Zeugenaufruf

 

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Münchner Stadtteil Ludwigsfeld im Bereich der Kristallstraße verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Enkeltrick stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3 – Ermittlungsgruppe Enkeltrick, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

 

Hinweis der Münchner Polizei

 

Die Münchner Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass zivil eingesetzte Polizeibeamte sich jederzeit durch ihren Dienstausweis legitimieren können. In keinem Fall würden Polizeibeamte tatsächlich Bargeld von Geschädigten fordern, oder diese dazu auffordern, Geld an Dritte zu übergeben.

Die Kriminalpolizei warnt in diesem Zusammenhang dringend davor, angeblichen Verwandten, die sich lediglich telefonisch melden, für etwaige Investitionen Geldbeträge zur Verfügung zu stellen. Die Angerufenen sollten unbedingt Rücksprache mit Vertrauenspersonen halten bzw. sich direkt an die Polizei wenden.

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