Tram auf der Leopoldstraße: Bürger sollen mitreden
Schwabing - Schon Ende 2025 soll vom Elisabethmarkt zur Münchner Freiheit eine neue Tram fahren. In etwa zwei Jahren soll der Bau beginnen.
Was halten eigentlich die Bürger von der Tram-Idee?
Es bleibt also nicht mehr viel Zeit, dass Bürger ihre Wünsche und ihre Kritik äußern können, sagt Patric Wolf. Der CSUler ist der Chef des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann, durch diesen Stadtteil soll die neue Linie zum größten Teil führen.
Bereits Anfang Mai soll sein Gremium eine Stellungnahme zu der neuen Tramlinie abgeben - allerdings weiß Wolf noch gar nicht so genau, was die Bürger von der Trasse halten. So geht es auch der Bezirksausschuss-Chefin in Schwabing-West Gesa Tiedemann (Grüne).
Stadtwerke stellen die Pläne am 25. März den Bürgern vor
Durch ihren Bezirk verläuft ein kurzes Stück der Tram. Eine Beteiligungs- oder eine Informationsveranstaltung für Bürger hat die Stadt aber in beiden Vierteln noch nicht abgehalten.
Die BA-Chefs haben deshalb eilig eine eigene Veranstaltung organisiert: Am Montag, 25. April, werden die Stadtwerke die Pläne vorstellen und Bürger sollen auch die Möglichkeit haben, sich mit Anregungen und Kritik zu äußern. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Aula des Oskar-von-Miller Gymnasiums, an der Ungererstraße 191.
Eine Autospur soll abgeschafft und die Tram ein eigenes Gleisbett bekommen
"Es soll keine wütende Protest-Veranstaltung werden", betont Wolf. Doch ihm sei wichtig, zu hören, was die Bürger über das Projekt denken - und zwar bevor sein Bezirksausschuss abstimmt.
Denn den Verkehr entlang der neuen Trasse zu planen, ist aus Wolfs Sicht eine Herausforderung. Verlaufen soll die neue Tram vom Elisabethmarkt durch die Franz-Joseph-Straße über die Leopoldstraße bis zur Münchner Freiheit.
Auf der Leopoldstraße sollen sich nach derzeitigen Plänen Autos und Tram eine Spur teilen. Der "Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr" im Verein Münchner Forum fürchtet, dass am Ende alle noch länger im Stau stehen.
Die Forderung: Eine Autospur soll abgeschafft und die Tram ein eigenes Gleisbett bekommen. Nur so sei ein störungsfreier Betrieb möglich.
Doch für das Mobilitätsreferat kommt das nicht in Frage: Weil so viele Autofahrer von der Leopoldstraße aus abbiegen müssen, seien zwei Spuren notwendig. Ansonsten sei mit massiven Stauentwicklungen zu rechnen, während der Hauptverkehrszeit könnten diese mehrere Kilometer lang sein.
BA-Chef Wolf ist kein Tram-Gegner. Aber er hat Sorge, dass am Ende zu viel auf der Leopoldstraße geplant wird. Schließlich soll dort auch noch der Radschnellweg hin.
Im Nachbarbezirksausschuss haben die Mitglieder noch gar nicht über die neue Tram gesprochen, sagt Gesa Tiedemann. Sie selbst rechnet aber mit Vorteilen für die Bürger. Außerdem seien Trams viel günstiger als der Bau neuer U-Bahnen, sagt sie.
- Themen:
- Leopoldstraße
- München
- Schwabing-Freimann