Traditionsgeschäft schließt: Sport Lang macht Schluss

Nach 60 Jahren schließt das Traditions-Sportgeschäft Lang an der Münchner Freiheit . Ein Grund für die Schließung ist der Online-Handel. 
Annika Schall |
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Intersport-Lang-Verkäufer Jan und Kubilay kommen nach der Schließung woanders unter.
Sigi Müller Intersport-Lang-Verkäufer Jan und Kubilay kommen nach der Schließung woanders unter.

Schwabing - "Tieftraurig" waren seine Stammkunden, als sie die Neuigkeit erfuhren, sagt der Inhaber von Intersport Lang, Georg Veiel. "Viele von ihnen kennen uns hier als Institution seit Jahren. Die brauchen jetzt eine neue Anlaufstelle." Doch trotzdem: Die Ausverkaufsbanner hängen, die Rabattschilder sind verteilt. Die Entscheidung, das Sportfachgeschäft an der Münchner Freiheit zu schließen, ist endgültig.

Doch wie kam es dazu, dass ein weiteres Münchner Traditionsgeschäft aufgibt? "Der Hintergrund ist, dass wir seit einigen Jahren einfach nicht mehr den Umsatz erzielen, um an diesem Standort guten Profit zu machen", erklärt Veiel den Entschluss recht simpel. Woran das liegt, dafür hat der Mann, der den Laden vor 17 Jahren von der Familie Lang übernahm, gleich zwei Erklärungen.

Zeitpunkt der Schließung noch offen

Zum einen habe ihm, wie vielen mittelständischen Unternehmen, der Online-Handel zunehmend das Leben schwergemacht. "Es gab das Problem, dass wir Kunden beratend zur Seite standen und die sich dann im Internet versorgten, weil sie glaubten, dort wäre es billiger.“ Dabei sei das laut Veiel nicht einmal immer der Fall gewesen. Zum anderen hätten sich die Ansprüche der Kunden an ein Sportgeschäft über die Jahre verändert.

Viele sind laut Veiel inzwischen an die weiträumigen Verkaufsflächen der großen Kaufhäuser gewöhnt. In denen können Artikel auch schon mal direkt auf hauseigenen Kletterwänden und Laufbändern ausprobiert werden. "Wir dagegen haben 250 Quadratmeter auf drei Stockwerke verteilt, das macht die Warenpräsentation oft schwierig", so Veiel.

Derzeit ist geplant, den Laden bis 30. Oktober geöffnet zu lassen, vielleicht auch länger, denn einen Nachmieter für das Geschäft an der Herzogstraße gibt es noch nicht.

Mitarbeiter kommen woanders unter

Wann sich die Türen endgültig schließen, wird in den kommenden Wochen entschieden. Fest steht: Sind die Türen in München einmal zu, wird Inhaber Veiel sich ganz seinem zweiten Sportgeschäft in Ehingen widmen. Bisher pendelte Veiel zwischen München und dem Laden in der Nähe von Ulm hin und her. In der Filiale in Baden-Württemberg gäbe es die Präsentationsprobleme aus München nicht, so Veiel.

"Der Laden ist in einem Center und quadratisch, praktisch, gut." Vermissen wird er aber trotzdem einiges. Vor allem die Kundengespräche mit den Schwabingern werden ihm abgehen: "Die Beratung war immer unser großes Steckenpferd und das wurde auch von den Kunden sehr geschätzt", sagt Veiel und fügt dann aber noch hinzu: "Das nützt nur leider nichts, wenn trotzdem immer weniger kommen." 

Auch wenn die Schließung viele traurig macht, für das Personal des Geschäfts gibt es trotzdem eine gute Nachricht. Sie werden alle in anderen Intersport-Geschäften unterkommen: "Bei uns bleibt keiner auf der Straße stehen", so Veiel.

Lesen Sie hier: Im Ruffinihaus - München bringt die Kreativwirtschaft zusammen

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