Tapas im Bademantel

Das Ferdings in der Klenzestraße ist aus Versehen von der reinen Bar zum Restaurant geworden – weil der Koch so gut ist.
Daniel Gahn |
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Das Ferdings in der Klenzestraße ist anders: Barkeeper versetzen beim Zubereiten raffinierter Cocktails so manchen Gast ins Staunen.
Daniel von Loeper Das Ferdings in der Klenzestraße ist anders: Barkeeper versetzen beim Zubereiten raffinierter Cocktails so manchen Gast ins Staunen.

Isarvorstadt - Der FC Bayern wird Meister, irgendwo in München wird eine Weißwurst gegessen, und am Gärtnerplatz macht wieder eine neue Bar auf: So weit, so gewöhnlich. Doch das Ferdings in der Klenzestraße ist glücklicherweise nicht das Typische, was die Gegend üblicherweise bietet. Es ist keine Spielwiese für mit Jutetaschen bebeutelte Hipster und auch kein Präsentations-Teller für Frauen, die gern mal als Latte-Macchiato-Mamis verunglimpft werden.

Das Ferdings ist anders, und das wird bereits vor dem Betreten klar. Vor der Bar stehen zu späterer Stunde eine Reihe von Leute in Bademänteln. Zunächst ein ungewöhnlicher Anblick, doch dann wird klar, dass die Betreiber ihren Gästen die Bademäntel leihweise zur Verfügung stellen, damit sie beim Rauchen vor der Tür nicht frieren. Eine nette Geste.

Ursprünglich war das Ferdings als reine Bar gedacht, doch „dann haben wir den Fehler gemacht, einen Koch einzustellen, der so gut ist, dass wir auch mehr Essen machen“, beschreibt Geschäftsführer Christian Schmitt-Nerding den Gedanken hinter der Bar mit leichter Ironie. Das Ferdings setzt bei seinen Speisen auf eine Art Tapas-Konzept. Die Portionen sind sehr übersichtlich, dafür geschmacklich ziemlich groß. Das Wiener Schnitzel (5,40 Euro), die Gnocchi in Salbeibutter (3,30 Euro) mit karamellisierten Pecannüssen oder das Vitello Tonnato (5,40 Euro) sind viel mehr als nur kleines Bar-Food: kleine und feine Hauptgerichte.

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Der Standard bei den Drinks ist ähnlich hoch. Der Herbal Essences (8,90 Euro), ein Drink aus Gin, Wermuth, Zitronensaft, Rosmarin, Ingwer und Zitronengras schmeckt leicht würzig und frisch. Sein Name suggeriert zwar seifiges Shampoo, aber der Geschmack ist davon Lichtjahre entfernt.

Neben dem Gaumen kommt auch das Auge im November eröffneten Ferdings auf seine Kosten. Ein bisschen urban und ein bisschen industriell wirkt die Bar. Messingrohre, dunkle Tische, eingegossene Blumenkästen und unverputzte Wände verleihen dem Ferdings ein markantes Interieur.

Außen flauschig Bademantel, innen chic – das Gärtnerplatzviertel hat mit dem Ferdings eine neue, durchaus sympathische Note bekommen.

Website: www.ferdings.de

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