Streit um Herzogpark-Villa: Kein Ende in Sicht

Das Urteil des Münchner Verwaltungsgerichts steht noch aus, doch im Streit um die Villa in der Kolbergerstraße am Herzogpark kehrt keine Ruhe ein.
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Der Entwurf des Stararchitekten David Chipperfield.
Euroboden Der Entwurf des Stararchitekten David Chipperfield.

München - „Dieser Fall ist absolut einzigartig. Dass das Landesamt für Denkmalschutz sagt: Es ist kein Baudenkmal und wenige Wochen später heißt es, es ist doch eines“, empört sich Stefan Höglmaier, Geschäftsführer der Euroboden GmbH, auf der gestrigen Pressekonferenz.

Seit gut zweieinhalb Jahren streiten der Immobilienentwickler Euroboden GmbH und die Stadt über die Frage, ob die 1923 erbaute Villa in Bogenhausen ein Baudenkmal ist – oder eben nicht. Noch nicht einmal einen Vorbescheid habe er von der Stadt bekommen, auf dessen Grundlage zumindest die Planung des Baus hätte vorangetrieben werden können.

Erst seit einigen Wochen komme nun Bewegung in die Sache. Für Euroboden erhöhe sich der Schaden durch die Verzögerung monatlich um etwa 100 000 Euro, schätzt Höglmaier. Wegen des Schadens will die Firma die Stadt verklagen. Euroboden hatte die Villa in der Kolbergerstraße 5 im Jahr 2012 gekauft.

Die Denkmalschutzbehörde bestätigte, dass die Villa den Denkmalstatus wegen massiver Umbauten in den 80er Jahren verloren hatte – entschied sich später aber wieder um. Euroboden wollte abreißen und die Villa durch einen Neubau nach dem Entwurf des Stararchitekten David Chipperfield ersetzen.

Passiert ist bis heute nichts.

Denn auch wenn mittlerweile mehrere Gutachten darlegen, dass es sich bei der Villa zwar um ein altes Haus, nicht aber um ein Baudenkmal handelt – noch steht das Urteil aus. Höglmaier sieht das Engagement der 2013 von Nachbarn gegründeten Bürgerinitiative „Kulturgut Herzogpark“ als möglichen Grund für das hin und her um die Bewertung des Anwesens.

„Es ist schwer über etwas zu reden, wenn falsche Argumente vorgebracht werden“, sagt Höglmaier mit Blick auf die Initiative. Ohne etwas unterstellen zu wollen, frage man sich doch, ob der Grund für das Engagement tatsächlich der Einsatz für das Viertel sei – oder ob nicht vielleicht das private Interesse am freien Blick in den Herzogpark bei einigen Nachbarn eine Rolle spiele. Gespräche mit den Beteiligten lägen ihm aber dennoch sehr am Herzen, sagt Höglmaier.

Die Bürgerinitiative will sich am Freitag dazu äußern.

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