Siko: Die Festung am Bayerischen Hof
Die 51. Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischen Hof hat begonnen. Das Wochenende über ist München das Zentrum der Weltdiplomatie.
München - Seit heute Früh um 6 Uhr ähnelt der Promenadeplatz einer Festung. Auf den Dächern ringsum sind Scharfschützen postiert. Absperrgitter blockieren die Zufahrtsstraßen. Rund um den Bayerischen Hof patrouillieren schwer bewaffnete Polizeistreifen.
Ab Mittag treffen die ersten Teilnehmer der Sicherheitskonferenz ein. 20 Staats- und Regierungschefs sowie etwa 70 Außen- und Verteidigungsminister werden erwartet, insgesamt 400 Personen, darunter auch der amerikanische Vizepräsident Joe Biden.
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Der eskalierende Krieg in der Ukraine verleiht dem dreitägigen Treffen eine besondere Brisanz. Mit Spannung wird deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel nach ihrer Rückkehr aus Kiew und Moskau erwartet, wo sie zusammen mit Frankreichs Staatspräsident François Hollande Chancen für eine Friedenslösung auslotete.
Darüber hinaus geht es um Themen wie den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder den Atomstreit mit dem Iran.
Drei Tage wird im Bayerischen Hof über die Krisen der Welt gesprochen. Draußen werden wieder mehrere Zausend Menschen protestieren. Sieben verschiedene Demonstrationen sind angekündigt.
Während rund 3000 Gegner der Sicherheitskonferenz am Samstag ab etwa 13.30 Uhr vom Marienplatz aus durchs Gärtnerplatz- und Glockenbachviertel ziehen werden, demonstrieren zur gleichen Zeit etwa 300 Ukrainer am Stachus, auf der Sonnenstraße sowie der Lindwurmstraße gegen den Krieg in ihrem Land. Außerdem ist ein Autokorso auf dem Mittleren Ring angemeldet.
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Wegen der Demonstrationen wird es in der gesamten Innenstadt zu Behinderungen und Staus kommen, auch mehrere Bus- und Trambahnlinien werden umgeleitet. Die Polizei ist am Wochenende mit 4000 Mann im Einsatz.