Sieht so die Container-Schule von heute aus?
Die alten, weißen Container einer Sendlinger Schule sollen weg - und ein moderner "Pavillon" gebaut werden. Ist diese Art von Schule typisch für München?
Sendling - Die alten, weißen Container waren für die ausgelagerten Erstklässler der Grundschule an der Zielstattstraße eine Zumutung. Sie haben keine Toiletten und nicht mal einen Wasseranschluss zum Händewaschen oder Tafelwischen. Die Eltern protestierten (AZ berichtete), die Stadt reagierte - und verspricht nun, dass die Container im Dezember oder Januar vom Pausenhof geräumt werden.
Das Platzproblem an der Grundschule ist damit aber nicht gelöst, wettert CSU.Fraktionschef Josef Schmid im Stadtrat. Im Gegenteil: "Aufgrund des massiven Wohnungsbaus im Münchner Süden müssen an der Grundschule an der Zielstattstraße im Herbst 2014 vermutlich vier Eingangsklassen gebildet werden."
Die Stadt kann den Trend bestätigen: Bis auf fünf Züge sollen die bislang vorrangig zweistufigen Klassenstufen an der Grund- und Mittelschule ausgebaut werden, sagt Sprecherin Ursula Oberhuber. Die Rede ist von mehreren hundert Schülern, die in den kommenden Jahren noch mehr Platz brauchen.
Dabei ist die Schule bereits jetzt zu klein. Und die alten, weißen Container nicht länger tragbar.
Die Stadt hat deshalb einen mobilen "Pavillon" neben dem Schulgebäude angekündigt. Er enstehe "ähnlich wie ein Fertighaus" Modul für Modul, erklärt Sprecherin Ursuala Oberhuber das Prinzip der modernen Schule. Wie ein Gebilde aus großen Duplo-Steinen kann man sich so ein Gebäude vereinfacht vorstellen. Die Teile werden erst vor die Schule gekarrt und dann Stück für Stück zusammengebaut.
Entspricht das nicht der Idee des Containers? Nein, der Begriff sei veraltet, betont die Sprecherin. So ein "Pavillon" sei schließlich viel moderner. Klos und Wasseranschluss - alles inklusive.
Zwei solcher "Pavillon"-Schulen gebe es bereits so ähnlch, sagt sie, etwa an der Baierbrunnerstraße und an der Gertrud-Grunow-Straße.
Spätetestens im September 2015 soll der "Pavillon" an der Zielstattstraße fertig sein - acht Klassenräume sind integriert, eine Mensa und zusätzliche Räume für die Ganztagesklassen. Kosten: mehr als fünf Millionen Euro.
Das ist der Plan: Der Pavillon dient zwar als "Provisorium", wird aber wohl mehrere Jahre lang genutzt. Denn er dient als Ausweichmöglichkeit - damit das Schulhaus saniert werden kann. Wann es denn endlich soweit sei, wollen die verzweifelten Eltern wissen. Zunächst werde das Schulhaus erweitert, gibt die Stadt Auskunft, das könne etwa zwei bis drei Jahre dauern. Danach wird - geschätzt auch etwa zwei Jahre lang - saniert.
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