Sicherheitswachtler fasst ersten Gangster

Der Täter schlägt mit einer Sattelstange nach dem Mann der Schwabinger Wacht.
von  rah
Der  66-Jährige stellte sich dem Dieb  heldenhaft in den Weg.
Der 66-Jährige stellte sich dem Dieb heldenhaft in den Weg. © dpa

Schwabing - Innenminister Joachim Herrmann hat erst kürzlich die Arbeit der Sicherheitswacht in München gelobt und den Ausbau der Truppe angekündigt. Am Montag hat ein 66-Jähriger der Sicherheitswacht Schwabing bewiesen, dass er und seine Kollegen und Kolleginnen mehr sind als bloß Hilfssheriffs.

An der Münchner Freiheit fiel dem Sicherheitswachtler ein Mann auf, der sich verdächtig am Schloss eines abgesperrten Radls zu schaffen machte. Erfolglos. Der Verdächtige löste daraufhin den Schnellverschluss am Rahmen und zog den Sattel samt Stütze ab.

Die Stange benutzte er, um bei einem weiteren Radl das Kettenschloss zu sprengen. Diesmal hatte der Radldieb Erfolg. Er versuchte, mit der Beute in Richtung Leopoldstraße zu entkommen. Der 66-Jährige von der Sicherheitswacht verständigte über Funk die Beamten der PI 13.

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Dann knöpfte er sich den Radldieb vor. „Bleiben Sie stehen, die Polizei ist bereits unterwegs“, rief er. Den Radldieb interessierte das nicht sonderlich, er schob seine Beute weiter zur Leopoldstraße.

Daraufhin stellte sich der Sicherheitswachtler in den Weg. Der 43-Jährige aus Serbien merkte, dass die Angelegenheit langsam kritisch wurde. Sein Fluchtweg war abgeschnitten – und sein Gegner ließ nicht locker.

Dann machte der Radldieb eine große Dummheit: Er schlug mit der Sattelstange nach dem Kopf des Sicherheitsmannes. Der Hieb ging ins Leere. Doch juristisch gesehen wurde mit dem Schlag aus einem einfachen Diebstahl ein Raub und damit eine Straftat. Der Mann ohne Wohnsitz in Deutschland wurde festgenommen und sitzt inzwischen in Stadelheim in U-Haft.

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