Senioren-Versorgungszentrum am Klinikum Harlaching

München-Harlaching – Der Umbau des Klinikums Harlaching hat in letzter Zeit nicht nur für positive Schlagzeilen gesorgt: Eine Klage könnte den Baubeginn verzögern und auch zu den Baukosten und Abstandsflächen gab es einige erhitzte Diskussionen. Jetzt gibt es für Stadtrat Reinhold Babor (CSU) allerdings gute Nachrichten aus dem Klinikum: Sein Anliegen, auf dem Klinikgelände ein Versorgungszentrum für Senioren zu etablieren, wurde nach seinen Angaben vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) aufgegriffen und soll nun beim Neubau realisiert werden.
"Es ist wirklich eine gute Sache, dass die Stadt den Antrag aufgreift", sagt Babor zur AZ. "In München gibt es immer mehr alte Menschen, es ist wichtig, dass wir hier jetzt schon vorsorgen."
Mischung aus Krankenhaus und Altenheim
Babor ist auch Vorsitzender der Initiative Klinikum Harlaching. Das Versorgungszentrum soll laut ihm "eine Mischung aus Krankenhaus und Altenheim sein." Vor allem Senioren, die zwar aus dem Krankenhaus entlassen werden können, aber trotzdem noch medizinische Hilfe benötigen, sollen das Zentrum in Anspruch nehmen können. Senioren sollen aber auch ambulant vorbeikommen können.
"So etwas ist in Deutschland noch einmalig", erklärt Babor. "Das ist ein Leuchtturmprojekt für Senioren." Das Versorgungszentrum soll in einem eigenen Gebäude auf dem Klinikgelände untergebracht sein. "Es gibt zur Zeit zwei große Parkplätze auf dem Klinikum", sagt Babor. "Auf einem davon soll das Zentrum entstehen."
Eigenen Angaben zufolge beschäftigt sich Babor schon länger mit dem Projekt: "Ich habe so einen Antrag schon einmal 2016 eingebracht", sagt er. Dabei wurde er auch von anderen Stadträten unterstützt.
Aufenthalt günstiger als im Krankenhaus
"Das Versorgungszentrum soll kein Altenheim sein", erklärt Babor, "sondern alten Leuten ambulant oder auch für ein paar Tage medizinische Hilfe anbieten." Einweisungen ins Krankenhaus sollen nicht wie bisher gleich notwendig sein, Ärzte sollen alte Patienten auch in das auf Geriatrie spezialisierte Versorgungszentrum verweisen können.
Dabei ist es Babor auch wichtig, dass die Übernachtungskosten für die Senioren im Servicezentrum deutlich geringer sind als im Krankenhaus: "Wenn sie ein Bett im Krankenhaus belegen, kostet das oft viel Geld. Im Seniorenzentrum müsste eine Übernachtung deutlich günstiger sein." Dies soll ermöglicht werden, indem die technische Ausstattung im Seniorenzentrum nicht so aufwendig sein müsste, wie im Krankenhaus. "Vielleicht kann die Stadt das auch etwas unterstützen", sagt Babor.
"Falls es aber einen akuten Notfall gibt, oder Leute medizinische Betreuung benötigen, müssen sie natürlich ins Krankenhaus", so Babor. Aber das wäre dann ja auch gleich nebenan.
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