Second-Hand-Kaufhaus "Halle 2" muss schließen
Bei einer Großrazzia decken Fahnder auf, dass Mitarbeiter der Wertstoffhöfe illegale Geschäfte treiben. Um keinen Markt dafür zu bieten, schließt die "Halle 2".
Giesing - Das Gebrauchtwarenkaufhaus "Halle 2" in der Sachsenstraße ist ab sofort geschlossen. Hintergrund sind illegale Geschäfte auf den Münchner Wertstoffhöfen. Diese wurden von Ermittlern in einer Großrazzia aufgedeckt. Auf den Wertstoffhöfen werden ab sofort auch keine gebrauchten Gegenstände mehr für die Halle 2 gesammelt.
Die "Halle 2" ist ein Kaufhaus für Gebrauchtwaren, die in den Münchner Wertstoffhöfen anfallen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) betreibt die "Halle 2".
Am Dienstagnachmittag gab der AWM im Internet bekannt, dass das Kaufhaus "leider ab sofort bis auf Weiteres geschlossen" wird. Nur am 22. April soll noch ein Abverkauf stattfinden. Am Samstag, 26. April, werden dann alle übrig gebliebenen Gegenstände vergünstigt abgegeben.
Für viele Münchner eine schlimme Nachricht, denn die "Halle 2" war nicht nur ein schöner Ort zum Stöbern, sondern vor allem für Menschen mit geringem Einkommen ein hilfreiches Angebot. Was für den einen Müll ist, hat für andere eben noch Wert. Das war das Prinzip.
Warum macht die "Halle 2" dann jetzt dicht? Der AWM erklärt: "Es ist eine Maßnahme zur Korruptionsprävention".
Es geht um illegale Geschäfte: Bei einer Großrazzia Mitte März und in noch laufenden Ermittlungen haben Polizei und Staatsanwaltschaft München herausgefunden, dass Mitarbeiter der Münchenr Wertstoffhöfe "in großem Stil auf den Wertstoffhöfen gesammelte Elektroaltgeräte illegal weiterverkauft haben".
Weiter heißt es: "Da der Prozess der Anlieferung von Gegenständen von den Wertstoffhöfen zur Halle 2 offensichtlich zu viele Möglichkeiten biete, Gegenstände zu entwenden", habe man sich für die Schließung der Halle entschieden.
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