Illegaler Handel mit Sperrmüll

180 Polizisten durchsuchten am Donnerstag alle Wertstoffhöfe in München. Mitarbeiter sollen Gebrauchtes weiterverkauft haben. Sieben Verdächtige werden verhaftet.
Nina Job |
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München - Wer gestern mit seinem Auto voller Gerümpel zu einem der Münchner Wertstoffhöfe wollte, musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Alle zwölf Wertstoffhöfe des Abfallwirtschaftsamtes München (AWM) blieben geschlossen.

„Aus betrieblichen Gründen“ hieß es auf der Facebook-Seite der AWM. So kann man es auch nennen, tatsächlich fand eine Großrazzia statt!

180 Polizisten durchsuchten seit in der Früh sämtliche Wertstoffhöfe sowie 14 Wohnungen von AWM-Mitarbeitern und mutmaßlichen Hehlern. Die Staatsanwaltschaft hatte aus einem anderen Verfahren den Verdacht, dass Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsamtes mit abgegebenen Gegenständen, die noch gut erhalten waren, handelten.

Die AWM-Mitarbeiter sollen die Waren heimlich beiseite geschafft und verkauft haben. Den Erlös steckten sie in die eigene Tasche.

Hier geht es zu den Wertstoffhöfen

Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt neun Mitarbeiter und Hehler, die die Waren weiterverkauft haben sollen. Schon zu Beginn der Razzia hatten die Polizisten sieben Haftbefehle dabei. Während der Durchsuchungen erweiterte sich der Kreis der Beschuldigten um weitere zwei Verdächtige.

Die Polizei stellte bei mehreren Beschuldigten Bargeld sicher. Es stammt vermutlich aus den illegalen Geschäften.

Bei dem Hauptverdächtigen, einem mutmaßlichen Hehler, der die Gebrauchtwaren weiterverkaufte, wurden 30.000 Euro, eine Gaspistole sowie zahlreiche Elektrogroß- und Kleingeräte sichergestellt. Bei einem anderen Beschuldigten entdeckten Polizisten eine größere Menge Rauschgift in einem Spind.

Die Durchsuchungen dauerten den ganzen Tag an. Eine vorläufige Bilanz wird die Polizei in den kommenden Tagen bekannt geben.

Das Abfallwirtschaftsamt der Stadt hat für gut erhaltene Dinge wie Möbel, Bücher, Hausrat oder Spielsachen extra die „Halle 2“ in der Sachsenstr. 29 in Giesing eingerichtet. Die Halle soll einerseits dazu beitragen, dass weniger weggeworfen wird und gleichzeitig Menschen mit weniger Geld die Möglichkeit bieten, dort günstig Gebrauchtes zu kaufen. Vor allem diese Münchner wurden betrogen.

In der Halle 2 werden übrigens auch jeden Samstag Dinge versteigert. Am 15. März ist das zum Beispiel ein altes Akkordeon.

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