Schöne neue Welt im sanierten Hypo-Hochhaus

Das 114 Meter hohe, denkmalgeschützte Hypo-Hochhaus wurde aufwendig saniert. Jetzt sind die 1200 Mitarbeiter wieder eingezogen. So schaut es heute im Inneren der Hypovereinsbank-Zentrale aus:
Bogenhausen - Sein Alter sieht man dem Hypo-Hochhaus, das jetzt HVB-Tower heißt, nicht an. Seit 35 Jahren steht Münchens erstes Hochhaus, das die Frauenkirche überragte, im Arabellapark an der Richard-Strauss-Straße. Nun, nach dreijähriger Generalsanierung wirkt der silbrig glänzende Turm, der seit zehn Jahren unter Denkmalschutz steht, futuristisch wie eh und je.
In den vergangenen Wochen haben die Vorstände und 1200 Mitarbeiter ihre 27-geschossige Zentrale wieder bezogen. Für 200 weitere Mitarbeiter ist noch Platz.
Nachdem zuerst die Fassade aufwendig saniert worden war (AZ berichtete), ist nun auch im Inneren das Flair aus den 1970er und 80er Jahren neuester Technik und hochmodernen Arbeitsbereichen gewichen. „Der Energieverbrauch konnte um 50 Prozent gesenkt werden“, sagte Peter Weidenhofer von der HVB Immobilien gestern bei einem Rundgang.
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Sehr viel Weiß, Silber und helle Grautöne dominieren nun im gesamten Gebäude. Das Foyer erinnert mit seinen riesigen dreieckigen Elementen an ein Treppenhaus in einem modernen Museum.
Feste Arbeitsplätze mit Papierstapeln oder gerahmten Familienfotos auf dem Schreibtisch, gehören in der modernen Bankzentrale endgültig der Vergangenheit an. „Smart working“ heißt das Zauberwort, das auch bei Microsoft oder Siemens den Büroalltag der Angestellten verändert.
Im HVB-Tower hat jeder Mitarbeiter seinen eigenen Laptop, mit dem er sich, je nachdem, welche Termine auf dem Programm stehen, seinen Platz sucht. Es gibt „Zellenbüros“ für ungestörtes Arbeiten und Telefonieren, Business-Lounges mit bequemen Sesseln, große Tische für Projektarbeit, Bereiche mit Stehtischen oder eine Küche mit Barhockern.
Telefoniert wird ausschließlich mit Headsets – seine Durchwahl hat jeder Mitarbeiter so immer bei sich. Dokumente kann er an jedem Gerät im Haus mit seinem Mitarbeiterausweis ausdrucken. Am Ende seines Arbeitstages packt der HVB-Angestellte seine Akten in ein Rollregal und sein Notebook in einen Rollkoffer, den er in einem Schließfach („Locker“) einsperrt.
Im nächsten Bauabschnitt will die Bank, die seit 2006 zur italienischen Unicredit gehört, nun den „Flachbau Nord“ neben dem Tower sanieren. 2019 sollen hier die Investmentbanker der ziehen.
Rund 250 Millionen Euro investiert die HVB, Deutschlands fünftgrößte Privatbank, in die Sanierung. Vor zwei Jahren hatte die Bank verkündet, die Hälfte ihrer Filialen zu schließen. 2015 wurde bekannt, dass in der Verwaltung – vor allem in der Zentrale – weitere Stellen wegfallen sollen. Derzeit gibt es in München noch 33 Filialen.