Schließfachmisere am Ostbahnhof: Erneut sind viele kaputt

Schon im Winter hatte die AZ berichtet, dass man am Ostbahnhof sein Gepäck nur sehr eingeschränkt wegschließen kann. Die Bahn gelobte Besserung. Doch immer noch sind viele Schließfächer nicht nutzbar.
Sophie Anfang |
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Großflächig abgesperrt: Schließfächer am Ostbahnhof.
Großflächig abgesperrt: Schließfächer am Ostbahnhof. © fm

Haidhausen - Wer derzeit am Ostbahnhof ein Gepäckstück einschließen will, hat es schwer. Denn viele der Schließfächer sind defekt und nicht nutzbar. Das ist für Reisende ärgerlich – und leider auch kein neues Bild. Schon im Februar dieses Jahres berichtete die AZ, dass am Ostbahnhof ein Schließfachmangel herrscht.

Damals waren einzelne Schließfächer mit Zetteln versehen, auf denen "Schließfach defekt" stand. Inzwischen geht man bei der Bahn weniger arbeitsintensiv vor. Statt an jedes defekte Fach einen eigenen Zettel zu kleben, wurde einfach einmal großflächig ein Absperrband über ein gesamtes Schließfachensemble gespannt.

Bahn gelobte im Februar die Schließfächer wieder herzurichten

Bereits im Februar hatte die AZ nach der Schließfachmisere gefragt. Damals gelobte die Bahn, die Schließfächer schnellstmöglich wieder herzurichten. Man setze sie laufend instand, schrieb damals ein Sprecher.

Nun ist Februar freilich schon etwas her. Und ganz offensichtlich scheint das Problem immer noch nicht nachhaltig gelöst worden zu sein. Die AZ fragt also erneut bei der Deutschen Bahn an.

Bahn antwortet der AZ: Große Lieferengpässen bei der Ersatzteilbeschaffung

Wie viele Schließfächer der rund 220, die es am Ostbahnhof gibt, defekt sind, kann die Deutsche Bahn nicht beantworten. "Leider kommt es derzeit zu größeren Lieferengpässen bei der Ersatzteilbeschaffung, wodurch die Instandsetzung länger dauert als üblich", teilt eine Sprecherin der Bahn mit.

Die globale Lieferkettenkrise manifestiert sich offensichtlich auch in den unterirdischen Gängen am Ostbahnhof.

Schließfächer am Münchner Hauptbahnhof werden als Ersatzteillager genutzt

Allerdings, so die Bahnsprecherin weiter, würde eine andere Baustelle helfen, das Problem abzumildern. Denn weil am Hauptbahnhof gebaut wird, wurden dort viele Schließfächer abgebaut. "Die technischen Komponenten der abgebauten Schließfächer können wir nutzen, um die defekten Schließfächer zu reparieren und die längeren Lieferfristen für Ersatzteile zu überbrücken", so die Sprecherin weiter.

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Der Hauptbahnhof als Ersatzteillager quasi. Dieses Vorgehen hatte die Bahn allerdings schon bei der ersten AZ-Anfrage zu dem Thema im Winter angekündigt.

Wann es denn nun besser wird mit den Schließfächern? Da macht die Bahn zumindest Hoffnung: "Wir gehen davon aus, dass wir voraussichtlich im September die Verfügbarkeit unserer Schließfächer wieder spürbar erhöhen können", schreibt die Sprecherin.

Man wird sehen, ob sich das Versprechen dieses Mal halten lässt.

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11 Kommentare
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  • Boettner-Salm am 09.08.2023 12:15 Uhr / Bewertung:

    Die Technik alleine entscheidet wie und wann sie funktioniert.
    Hat alles seinen Vorteil und seinen Nachteil. Der Mensch wir immer weniger gebraucht.

  • Monika1313 am 08.08.2023 01:07 Uhr / Bewertung:

    Wenn die Bahn nicht beantworten kann, wieviele der Schließfächer derzeit außer Betrieb sind, dann mache ich das. Es sind alle - also 100 %. Was die Sprecherin mit Abmilderung des Problems meint, das ist mir ein Rätsel bei 100 % Ausfall. Ich sehe da keine Abmilderung. Es wurden seit dem letzten Artikel in der AZ die Schließkomponenten ausgebaut, sonst ist bisher nichts passiert. Und die roten 'Defekt' Zettel an jeder einzelnen Tür wurden abgenommen und durch ein weiß-rotes Flatterband ersetzt. Hinter dem Schreibtisch der Bahnsprecherin sieht die Bahnhofswelt halt einfach anders aus als in der Realität. Aber wenigstens kann sie schöne, beschwichtigende Antworten schreiben.

  • Newi83 am 07.08.2023 22:11 Uhr / Bewertung:

    In München ist doch alles kaputt. ÖPNV, Bahn, Straßen, Radwege, Rolltreppen, Aufzüge. München ist sowas von am Arsch von vorne bis hinten. Gruselstadt mit Schmuddelimage.

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