Sanierung: Wo sollen die Boxer des TSV 1860 bloß trainieren?

Die Stadt will die alte Turnhalle des TSV München 1860, in der die Boxabteilung trainiert, sanieren und umgestalten. Die möglichen Verlierer.
von  Anne Hund
In der Auenstraße kündigen sich größere Baumaßnahmen an. Die Löwen-Boxer könnten ihre Trainingsmöglichkeiten verlieren.
In der Auenstraße kündigen sich größere Baumaßnahmen an. Die Löwen-Boxer könnten ihre Trainingsmöglichkeiten verlieren. © Google Maps

Die Stadt will die alte Turnhalle des TSV München 1860 in der Auenstraße, in der die Boxabteilung trainiert, sanieren und umgestalten.

Isarvorstadt -  Die alte Turnhalle des TSV München 1860 in der Auenstraße, in der die Boxabteilung trainiert, soll neu aufgebaut beziehungsweise saniert werden.

Die Halle liegt auf städtischem Grund im Geviert Wittelsbacher Straße/Auenstraße, wo auch die Mittelschule Wittelsbacherstraße und eine Kita in der Auenstraße 17 untergebracht sind.

Grund für die Neubaupläne ist der Ausbau der Ganztagsbetreuung in der benachbarten Mittelschule in der Wittelsbacher Straße. Dafür braucht es mehr Platz.

Für die Boxer, die bislang in der alten Turnhalle an der Auenstraße sporteln, wäre dann kein Platz mehr zum Trainieren, heißt es. Das Gelände wird entsprechend umgestaltet. "Ein geeigneter Ausweichraum für die Boxer steht stadtweit angeblich nicht zur Verfügung", hat OB-Kandidat Josef Schmid (CSU) mitgeteilt. Eine Nutzung für die Boxer ist demnach wohl auch nicht nach der Sanierung möglich.

Die Boxer des TSV 1860 sind verunsichert. Box-Abteilungsleiter und Chef-Trainer Ali Cukur sagte am Donnerstag der AZ: Wir würden es begrüßen, wenn wir nach dem Umbau der Halle wieder dort trainieren könnten." Seitens der Stadt habe es in einem Schreiben jedoch geheißen, dass "wir raus müssen".

"Wir brauchen aber eine Halle", betont Ali Cukur. Er verweist auf die 500 Vereinsmitglieder. Tendenz steigend. "Wir sind nicht nur ein Boxverein, wir sind ein soziales Unternehmen."  Vom Jugendlichen oder sozial Schwachen bis zum besser verdienenden Arzt oder Ingenieur seien sämtliche Schichten vertreten. "Und auch aus mehr als 30 Nationen trainieren sie bei uns." Inzwischen habe die Stadt den Boxern signalisiert, dass man Alternativen prüfe.

Auch CSU-Fraktionschef Schmid will für die Boxer kämpfen. Die Stadt möge doch bitte Alternativen prüfen, wo die Boxer künftig trainieren können, hatte der CSU-Fraktionschef gefordert. Im Blick hat Schmid dabei das städtische Grundstück neben der alten Halle. Dort ist eine Kindertagesstätte. Schmid will prüfen lassen, ob man die Betreuungsmöglichkeiten vor Ort nicht so platzieren kann, dass die Boxer dennoch weiter auf dem Gelände trainieren können.

Was jetzt konkret passiert?

In einer Mitteilung vom Donnerstag hat die Stadt bislang nur so viel bekannt gegeben:

Die alte Halle müsse "voraussichtlich 2015 saniert beziehungsweise erneuert" werden. Dies sei dem Verein "bereits seit langem bekannt, weil es ihm frühzeitig mitgeteilt wurde, um einen reibungslosen Umzug für die Sportler sicherzustellen".

In den kommenden zwei Jahren könne "also in aller Ruhe ein neuer Standort gefunden" werden. Man sei mit den Verantwortlichen in engem Kontakt. "Mehrere Alternativstandorte werden aktuell geprüft."

Mit der Erneuerung beziehungsweise Sanierung könne die Stadt der benachbarten Mittelschule "weitere, dringend benötigte Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung" zur Verfügung stellen. Ein Haus für Kinder werde dort ebenfalls eingerichtet, "um den notwendigen Bedarf zu decken".

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