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S-Bahn-Halt Fasanerie: Schnellbremsung des Zugführers verhindert heftigen Zusammenstoß

Mit seiner schnellen Reaktion hat der Zugführer möglicherweise Menschenleben gerettet: An der Station Fasanerie wäre eine S-Bahn beinahe in einen Pulk aus Autos und Fußgängern hineingefahren. Seit Monaten sind die Schranken an dem Bahnübergang defekt.
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Die Bundespolizei ermittelt wegen Gefährdung des Bahnverkehrs: Nach ersten Erkenntnissen ist der Beinah-Zusammenstoß vermutlich auf menschliches Versagen zurückzuführen.
Die Bundespolizei ermittelt wegen Gefährdung des Bahnverkehrs: Nach ersten Erkenntnissen ist der Beinah-Zusammenstoß vermutlich auf menschliches Versagen zurückzuführen. © Bundespolizei

Fasanerie – Die schnelle Reaktion des Zugführers hat am Dienstagabend am S-Bahn-Haltepunkt Fasanerie ein Unglück mit schlimmen Folgen verhindert. Der Mann erlitt einen Schock.

S-Bahn-Halt Fasanerie: Schnellbremsung rettet womöglich Menschenleben

Wie die Bundespolizei berichtet, war gegen 21.20 Uhr eine S-Bahn von München nach Freising an der Station eingefahren – und die Schrankenanlage vor dem Haltepunkt am Bahnübergang Feldmochinger Straße trotz des ankommenden Zuges geöffnet.

"Es befanden sich sowohl Kraftfahrzeuge als auch Fußgänger auf dem Bahnübergang", heißt es in der Mitteilung. Der Triebfahrzeugführer der S-Bahn habe die Gefahrensituation erkannt und sofort eine Schnellbremsung eingeleitet.

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S-Bahn-Halt Fasanerie: Schrankenanlage am Bahnübergang seit August 2022 beschädigt 

Da die S-Bahn kurz vor dem Bahnübergang zum Stehen kam, wurde niemand verletzt, und es entstanden keine Sachschäden. Angesichts der Tatsache, dass bei dem Vorfall möglicherweise Menschen tödlich verletzt hätten werden können, erlitt der Zugführer einen Schock und musste von einem Kollegen abgelöst werden.

Beinahe-Kollision an S-Bahn-Station Fasanerie: Vermutlich menschliches Versagen 

Laut Polizei ist die Schrankenanlage nahe dem S-Bahn-Halt Fasanerie schon seit August 2022 beschädigt, als ein Autofahrer trotz roter Ampel gegen die geschlossenen Schranken gefahren war. Der Schaden sei nicht zu reparieren gewesen, weshalb vorerst eine mobile Schrankenanlage zum Einsatz komme, sagte ein Bahnsprecher. Zusätzlich müssten Mitarbeiter aber ein Sicherungsband spannen, um die gesamte Straßenbreite abzudecken.

Doch bei dem Vorfall am Dienstag habe es wohl einen Fehler in der Kommunikation gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Die Beamten gingen zunächst von menschlichem Versagen aus und ermittelten wegen Gefährdung des Bahnverkehrs.

Verkehrsminister Christian Bernreiter: "Ich werde diesem Vorfall auf jeden Fall nachgehen"

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) versprach am Donnerstag Aufklärung: "Gott sei Dank war der Zugführer so geistesgegenwärtig und hat schnell reagiert, so dass kein Unglück passiert ist. Ich werde diesem Vorfall aber auf jeden Fall nachgehen. Die Bahn ist für die Sicherheit der Bahnübergänge verantwortlich und muss das auch zu jeder Zeit sicherstellen!"

Die Bahn habe bereits im vergangenen Spätsommer eine Fachfirma mit der Erneuerung der Schrankenanlage beauftragt, sagte der Bahnsprecher. Wegen der starken Schäden müsse die Technik des Bahnübergangs inklusive der Steuerung neu errichtet und mit der Signal- und Stellwerkstechnik verknüpft werden. Die Wiederinbetriebnahme habe hohe Priorität.

Neuer Bahnübergang an Fast-Unfallstelle "voraussichtlich um die Jahresmitte in Betrieb"

Dennoch würden Planung, Umbau und die nachfolgende Abnahme wohl mehrere Monate dauern. "Nach einer groben Prognose basierend auf dem aktuellem Stand gehen wir davon aus, dass der neue Bahnübergang voraussichtlich um die Jahresmitte in Betrieb gehen kann", so der Bahnsprecher.

 

 

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20 Kommentare
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  • Heide Fröttmaninger am 06.01.2023 11:12 Uhr / Bewertung:

    "... um (!) die Jahresmitte...", wie bitte?
    Es kann also locker August werden, das wäre dann ein Jahr für ein Paar Schranken.
    Ein wirkliches Paradebeispiel für deutsche Umständlichkeit und Kompliziertheit.

    Dabei, siehe Foto, gäbe es ja schon funktionierende Halbschranken. Wer dann noch vor den Zug läuft oder fährt, in dem er diese im geschlossenen Zustand umgeht, ist eigentlich selber Schuld.
    Ein wirkliches Paradebeispiel für die deutsche Mentalität, den Bürgern das Denken abzunehmen.

  • Der wahre tscharlie am 06.01.2023 17:00 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Heide Fröttmaninger

    "Wegen der starken Schäden müsse die Technik des Bahnübergangs inklusive der Steuerung neu errichtet und mit der Signal- und Stellwerkstechnik verknüpft werden. Die Wiederinbetriebnahme habe hohe Priorität."

    Siehe Aussage der Bahn. Es geht nicht darum, einfach ein paar neue Schranken hinzuschrauben, sondern es geht speziell um die Steuerungselektronik, die die Schranken beim Herannahen des Zuges rechtzeitig schließt. Und danach natürlich wieder automatisch öffnet.

  • Heide Fröttmaninger am 07.01.2023 00:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Stimmt nicht ganz - der Bahnübergang Fasanerie hat einen Schrankenwärter!

    Aber auch dort, wo es vollautomatisch geht, sollte man meinen, dass die Technik dafür schon erfunden und tausendfach erprobt ist.

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