Rot wie Blut: Vandalismus vor Döner-Geschäft

Unbekannte haben in der Nacht zum Montag rote, klebrige Spuren auf dem Gehweg vor Habib Ur Rahmans neuem Döner-Laden hinterlassen.
von  Anne Hund
... eine Anzeige liegt vor, die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt.
... eine Anzeige liegt vor, die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt. © privat

Moosach - Eine rote Lache am Boden, daneben viele kleine Spritzer vor der Ladentür an der Dachauer Straße 260. Die Polizei spricht von Sachbeschädigung.

Eine Anzeige liegt vor. Die Spuren zeugen von Öl, vermutlich Speiseöl. Dazu die rote Farbe. Eine fiese Schmiererei. Will jemand dem Döner-Laden-Betreiber drohen?

Habib Ur Rahman sorgt sich. Erst vor einem Monat hatte er sein Geschäft in der Dachauer Straße mit einem kleinen Fest geöffnet. Viele Stammgäste aus früheren Zeiten hatten diesen Tag mit Habib gefeiert. Der 50-Jährige war „einfach nur glücklich“, dass er die neuen Räume gefunden hatte – vor einem halben Jahr musste er seinen Imbiss-Stand am Moosacher Bahnhof nach 15 Jahren schließen. 

Jetzt gibt es wieder Ärger. Die rote Schmiere vor dem Geschäft zieht ihre Spuren. Reinigungskosten: rund 500 Euro. Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl.

Habib Ur Rahman ist hilflos. Der Familienvater hat Angst, dass vor seinem Geschäft bald wieder etwas Ähnliches passiert. „Wenn ich weiterhin terrorisiert werde, kann es sein, dass ich meinen Laden wieder schließen muss.“ Die Polizei ermittelt. Noch gibt es keine Hinweise auf die Täter, sagt ein Sprecher.

Gab es im Vorfeld Probleme oder Streit? Habib ist ratlos. Sein Laden sei eine Anlaufstelle auch für viele Jugendliche, sagt er. Sie kennen Habibs Döner noch von seinem Imbiss-Stand am Bahnhof. Gut möglich, dass sich jemand an den Jugendlichen störe. Dabei seien sie nicht besonders laut. „Und Alkohol verkaufe ich sowieso nicht.“

Handfeste Kritik gibt es in anderer Sache: Gleich nach der Laden-Öffnung am 12. August gab es die ersten Beschwerden – wegen Essens-Geruchs im Haus und der Belüftung. Mitarbeiter des Kreisverwaltungsreferats waren vor Ort. Ergebnis: „Es wurde festgestellt, dass bei der Belüftungssituation noch nachgebessert werden muss“, sagt KVR-Sprecherin Daniela Schlegel. Damit wäre der Fall erledigt.

Im Bezirksausschuss ruft der CSU-Fraktionssprecher Alexander Dietrich zur Fairness auf. Vandalen machen sich ohnehin strafbar. „Solche Schmierereien gehen überhaupt nicht.“ 

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