Riesen-Ärger um das geplante Busdepot in Perlach

München - Perlachs Bezirksausschuss (BA)-Chef Thomas Kauer (CSU) ist sauer und erklärte in der jüngsten Sitzung, weshalb: "Ich erfuhr von den Stadtwerken (SWM), dass in Perlach nicht nur der U-Bahn-Betriebshof hin soll – wie geplant – sondern auch noch ein Busdepot." An der Arnold-Sommerfeld-Straße, direkt neben dem Landschaftspark, solle ein temporärer Busparkplatz entstehen. "Jetzt sind dort Krautgärten und Landwirtschaft, für zehn Jahre will man da MVG-Busse abstellen. Erst mal sind 40 Busse angedacht, ausbaubar ist das für bis zu 80 Busse."
Der gesamte BA ist empört: "Fehlt nur noch ein Klärwerk"
Von der MVG habe er erfahren, dass Planungsreferat, Referat für Arbeit und Wirtschaft sowie Kommunalreferat "die Fläche für geeignet halten". Weichen müssten die Krautgärten, bleiben könne die Kleingarten-Anlage. Die SWM würden nun eine Bau-Voranfrage stellen, obligatorisch sei ein Lärm- und Verkehrsgutachten. Die Stadtwerke argumentierten, man brauche dringend zusätzliche Abstellflächen für die stetig wachsende Busflotte, das Depot in Perlach solle 2023 in Betrieb gehen.
Laut Kauer ein "Armutszeugnis" für die Stadtplanung, der es seit Jahren nicht gelungen sei, 40.000 Quadratmeter Fläche direkt am Landschaftspark aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. "Der BA hat viel Sinnvolles vorgeschlagen von Wohnen über Sport bis hin zu Schule." Fatal sei die Planung auch wegen der geplanten Wohnungen für 1.500 Menschen auf dem Siemens-Parkplatz am Otto-Hahn-Ring. "Die Neubürger bekommen 40 morgens aus- und abends einrückende Busse vor die Nase gesetzt!"
Der gesamte BA ist empört, dass er nicht vom Planungsreferat informiert wurde, und will sich gegen das geplante Busdepot wehren. Kauer brachte die Stimmung im Viertel auf den Punkt: "Es kann nicht sein, dass man ein Pendel kreisen lässt, das immer genau auf Perlach fällt!" Tram- und U-Bahnbetriebshof sowie die geplante Geothermie am Michaelibad seien schon genug. Der Großmengen-Wertstoffhof auf der Busdepot-Fläche sei gerade noch gekippt worden. "Fehlt nur noch ein Klärwerk", so Kauer.
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