Riemer Schulposse kommt in den Stadtrat

Der Unterricht findet vorübergehend an der Schwanthalerstraße statt. Nicht nur Eltern sind verärgert.
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Verärgerte Eltern und Kinder vor der Schulcampus-Baustelle in Riem - wann das Gymnasium fertig wird, ist noch völlig unklar.
Verärgerte Eltern und Kinder vor der Schulcampus-Baustelle in Riem - wann das Gymnasium fertig wird, ist noch völlig unklar. © Daniel von Loeper

München - Mitten in den Sommerferien haben Hunderte Eltern einen Brief der Stadt bekommen, der für Ärger sorgt: Der Schulcampus in Riem wird nicht rechtzeitig zum Schulbeginn fertig. Stattdessen soll der Unterricht vorübergehend in Räumen an der Schwanthalerstraße nahe der Theresienwiese stattfinden.

Wütend waren deshalb nicht nur die Eltern, sondern auch Beatrix Burkhardt, die sich in der CSU-Stadtratsfraktion um Schulpolitik kümmert. Dass die Information der Eltern so kurzfristig, drei Wochen vor Schulbeginn, erfolgt sei, bezeichnete Burkhard als "untragbar". Es sei ein ganz neuer Schulweg entstanden, der Eltern und Kindern erhebliche Probleme bereiten werde. Sie forderte deshalb, dass dem Stadtrat die Hintergründe erklärt werden.

Darum wurden die Eltern erst so spät informiert

Die Antwort des Schulreferats liegt nun vor. Zwei Gründe werden darin für die späte Information genannt: Noch bis zum Ende des Schuljahres hoffte die MRG (das ist die Münchner Raumentwicklungsgesellschaft), dass die Schule doch noch rechtzeitig fertig wird. Als klar war, dass dies nicht klappt, wollte die Verwaltung die Eltern nicht "mit einer Problemlage ohne gesicherte Lösung konfrontieren". Auf gut Deutsch: Das Schulreferat wollte erst einen Ersatz finden - und die Eltern nicht noch wütender machen.

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Das Schulreferat habe deshalb alle möglichen Alternativen geprüft: den Gasteig, die Messe, Gewerbebauten, Pavillons und umliegende Schulen. Das Fazit: Nur das Schulgebäude an der Schwanthalerstraße 87/89 kam in Frage.

Wann die Schule in Riem fertig wird, ist noch unklar

Was die CSU-Stadträtin Burkhardt beruhigt: Die IT der Ersatzschule funktioniert. "Die Räume sind wohl auch okay", meint sie. Auch eine Mittagsverpflegung wurde für die Schüler organisiert. Ein Teil des Mobiliars, der eigentlich für die neue Schule in Riem gedacht war, konnte in die Schwanthalerstraße geliefert werden.

Auch der Schulweg soll laut Schulreferat nicht allzu belastend sein: Die schnellste einfache Fahrtstrecke zwischen der Messestadt West (U-Bahn U2) und der Theresienwiese betrage etwa 20 Minuten. Hinzu kommt ein Fußweg zur Schwanthalerstraße 87/89 von weiteren vier Minuten.

Und doch gibt es etwas, das Burkhardt noch immer Sorgen bereitet: Eine Zeitschiene, wann die neue Schule in Riem fertig werden soll, nennt das Schulreferat in seiner Antwort nicht. Darüber wird der Stadtrat erst am Mittwochvormittag im Feriensenat informiert.

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8 Kommentare
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  • Gelegenheitsleserin am 08.09.2022 09:44 Uhr / Bewertung:

    Die U2 fährt nicht zur Theresienwiese durch (wie im Artikel behauptet wird). Man muss also in die U5 umsteigen. Oder man fährt mit der U2 bis Hauptbahnhof und geht etwas länger zu Fuß.
    Unangenehm ist dieser Schulweg auf alle Fälle, weil die U2 zu den Zeiten, zu denen Schüler unterwegs sind, sowieso schon sehr voll ist.
    Dazu kommen demnächst noch - wenn auch nur zwei Wochen lang - die Oktoberfestbesucher, die oft schon mittags/nachmittags nicht mehr nüchtern sind.
    An alle, die sich hier über die besorgten Eltern mokieren: Fänden Sie es wirklich so toll, wenn man IHRE Kinder dieser Situation aussetzen würde?

  • Wickie712 am 08.09.2022 07:35 Uhr / Bewertung:

    4 min. Fussweg ist kritisch zu betrachten oder wie? Die armen Dorfkinder in anderen Gemeinden. Dort läuft man 10-20 min.

    Die Rasenmähereltern werden sich schon rechtzeitig beschweren, wenn der Schulweg unzumutbar ist.

    Typisches Pressefoto mit verschränkten Armen

  • Lackl am 08.09.2022 00:04 Uhr / Bewertung:

    Was für ein Drama, wenn Gymnasiasten ein paar Stationen mit den Öffentlichen fahren müssen. Wer nicht mal dazu in der Lage ist, hat eigentlich nichts auf so einer Schule zu suchen.
    Statt dem Stadtrat sollte eher das Jugendamt einschreiten, da anscheinend jene Eltern die ich her zu künstlich echauffieren, keine überzeugende Erziehungsarbeit leisten können. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof und Kinder lernen dass halt nicht immer als so ganz glatt laufen kann. Mein Gott, set Stuttgart 21, dem Berliner Flughafen oder dem hiesigen Stammstrecken 2 Zirkus weiß an dass sich öffentliche Verhoben gern "etwas" verlängern.

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