Rechtsextreme laden zum Kinderschminken
Die Einladung zum Gartenfest wirkt auf den ersten Blick ganz harmlos, aber sie hat es gehörig in sich. Woran das liegt.
Obermenzing - Die drei Bewohner des so genannten „braunen Hauses“ in der Obermenzing Carl-Hanser-Straße haben ihre Nachbarn an diesem Samstag eingeladen. Spanferkel, Pool und Kinderschminken – auf dem Flyer wird ein buntes Garten-Fest in Aussicht gestellt. Dabei sind die Veranstalter: braun.
Alle drei Bewohner sind in der rechtsextremen Szene aktiv. Sie haben enge Beziehungen zum militanten Neonazi-Netzwerk „Freies Netz Süd“. Erst vorige Woche gab’s eine Razzia in dem Anwesen.
In dem Haus ging übrigens auch der mutmaßliche NSU-Terrorhelfer Andre E. ein und aus. Er muss am NSU-Prozess in München teilnehmen. Damit schließt sich für Szene-Beobachter ein Kreis - nämlich, dass die NSU auch in München Unterstützer hat.
Das Bündnis „München ist bunt“ bittet die Obermenzing nun: „Nehmen Sie die Einladung nicht an – auch nicht aus Neugierde.“ An einem Infostand vor Ort wird über die Strategien von Rechtsextremen informiert – und darüber, was man dagegen tun kann. Außerdem wird in einem Bürgerbrief offengelegt, wer hinter der Einladung steckt.
Die Polizei will das Geschehen am Samstag beobachten. Kripo-Beamte sind vor Ort.
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