Rainer Großmann: Nach zwölf Jahren wieder BA-Chef

Rainer Großmann (CSU) ist wieder an der Spitze im Stadtteil 24. Auch einige Neue sitzen im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl.
von  Eva von Steinburg
Dirk Höpner glaubt, dass Büschl auf den Stadtrat angewiesen ist (Archivbild).
Dirk Höpner glaubt, dass Büschl auf den Stadtrat angewiesen ist (Archivbild). © ho

Feldmoching-Hasenbergl - Der Münchner Norden ist mit der letzten Wahl bunter geworden: Zu den vier Parteien CSU, SPD, Grüne und FDP sitzen im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl jetzt auch drei Vertreter der wachstumskritischen München-Liste, drei Mitglieder einer gemeinsamen Liste aus ÖDP und Freien Wählern und zwei Mitglieder der AfD. Nach zwölf Jahren hat sich der 76-jährige Rainer Großmann (CSU) seinen Posten als BA-Chef zurückgeholt. Er trat ohne Gegenkandidaten an und löste Markus Auerbach (SPD) ab.

BA Feldmoching-Hasenbergl: CSU ist stärkste Partei

Die SPD ist im Bezirk Feldmoching-Hasenbergl um 17 Prozent abgestürzt – auf nur noch 21 Prozent. Die Grünen liegen mit 21 Prozent gleichauf. Die CSU hat vier Sitze verloren, bleibt aber mit 32 Prozent stärkste Partei. Die 24-jährige Landwirtin Bettina Obersojer (CSU), Tochter des Feldmochinger Bauern und BA-Mitglieds Martin Obersojer, ist ein junger Neuzugang. Der frühere CSU-Fraktionssprecher Maximilian Bauer war vor einem halben Jahr zur München-Liste gewechselt, die Widerstand gegen große Neubauprojekte im Münchner Norden leistet. 

Als neugegründeter Akteur hat die München-Liste zehn Prozent der Stimmen erhalten: "Ein Bombenerfolg. Der Widerstand hat sich gelohnt", findet Dirk Höpner, Kopf der München-Liste. Neue Angriffspunkte im Kampf "dagegen, dass alles zugebaut wird", sieht Höpner in einem neuen Gutachten des Bund Naturschutz. "Für das Lerchenauer Feld und den Eggarten könnte es dadurch auf eine deutlich reduzierte Bebauung hinauslaufen. Es gibt Prognosen, dass sich sonst die Temperatur im Viertel um bis zu fünf Grad erhöhen könnte und die Frischluftschneise zum Zentrum beeinträchtigt wird."

"Ideen für den Münchner Norden gibt es hoch drei"

Dirk Höpner glaubt, dass Büschl auf den Stadtrat angewiesen ist (Archivbild).
Dirk Höpner glaubt, dass Büschl auf den Stadtrat angewiesen ist (Archivbild). © ho

Dirk Höpner (59) engagiert sich ab sofort für eine verbesserte Kommunikation zwischen der Stadt und den Betroffenen: "Wer wirklich mit den Bürgern reden will, braucht ein anderes Verfahren, eins auf Augenhöhe", meint er. Denn die Infoveranstaltungen zu Projekten des Planungsreferats seien zu "Marketing- und Verkaufsveranstaltungen, ja zu Abnick-Veranstaltungen" geworden. "Man braucht eine neutrale Person, die als Mentor fungiert, keinen Vorteil und keinen Nachteil aus dem Ereignis zieht", schlägt er vor.

Einen neutralen Moderator befürwortet auch Aktivist Martin Schreck (parteilos), neu im BA 24. Mit einem hohen persönlichen Einsatz hat er seit 2019 für den Erhalt der Eggarten-Siedlung gekämpft, mit ihren schlichten Häusern und den verwilderten Gärten. Für ein Neubaugebiet soll sie abgerissen werden. Wie es in Feldmoching und am Hasenbergl weitergeht? "Ideen für den Münchner Norden gibt es hoch drei", sagt Höpner. Seine Vision: Die Betonwüste Walter-Sedlmayr-Platz begrünen und mit Bänken ausstatten. "Das ist ein toter Bereich. Selbst an Sommerabenden will da keiner hin, dabei ist der Platz direkt an der S-Bahn." Die München-Liste will das "Bürgerhaus Fasanerie" aufbauen in dem es Nachhilfe und Computerkurse geben soll, Angebote für Senioren und Räume für Vereine: "Das soll privat organisiert sein. Es gib Leute, die das machen wollen", sagt Höpner.

Im Stadtrat will er auch für weitere Bürgerinitiativen Sprachrohr sein. "Ich habe eine andere Sicht, wie man Wachstum gestalten kann und die Bürger dabei mitnimmt," erklärt der Geschäftsführer eines großen Münchner Sozialunternehmens. "Mehr Balance" für München heißt sein Ziel. Die starke Priorisierung von Arbeitsplätzen sieht er kritisch. In den letzten zwölf Jahren wären in der Stadt 185 000 davon geschaffen worden, parallel wurden aber nur 55 000 Wohnungen gebaut. Seine Forderung: "Dieses Verhältnis muss eins zu eins sein."

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