Radler gegen Autos?

Wochenlang war der Rotkreuzplatz gesperrt. Jetzt fahren dort wieder Autos, Radler und Busse. Nicht jeder profitiert von dem Umbau.
von  Anne Hund
Und so sieht sie aus, die neue Furt. Neu und schön breit in beide Richtungen sind die Fahrradspuren...
Und so sieht sie aus, die neue Furt. Neu und schön breit in beide Richtungen sind die Fahrradspuren... © ah

Wochenlang war der Rotkreuzplatz gesperrt. Jetzt fahren dort wieder Autos, Radler und Busse. Nicht jeder profitiert von dem Umbau.

Neuhausen - Seit Ende Juli war am Rotkreuzplatz Großbaustelle. Die Stadt hat den Abschnitt zwischen Winthirstraße und Nymphenburger Straße saniert. Früher waren dort drei Autospuren, zwei in Richtung Nymphenburger Straße, eine in die Gegenrichtung. Das Pflaster war holperig. Von Radlwegen keine Spur.

Die zentrale Durchfahrt von der Wendl-Dietrich-Straße zur Leonrod- und Nymphenburger Straße war für Autos, Busse und Radler wegen des Umbaus wochenlang nicht passierbar. Für viele Neuhauser eine echte Geduldsprobe.

Seit ein paar Tagen nun ist der Platz für den Verkehr wieder freigegeben.

Fließt der Verkehr auf der neuen, etwa 60 Meter langen Furt jetzt besser?

Die AZ hat sich vor Ort umgesehen.

Fazit: Radler fahren nach dem Umbau jetzt sicherer und bequemer. Denn sie haben - anders als früher – in beide Richtungen je eine Radl-Spur.

Sie ist breit genug und frisch geteert. Der Radlstreifen ist für Autofahrer deutlich sichtbar. Er ist glatt geteert. Vorbei ist das Geholper auf dem alten Pflaster.

Auch Fußgänger am Rotkreuzplatz profitieren. Denn weil’s früher auf der Straße eng wurde, sind die Radler gerne mal über den Fußgängerbereich gefahren. Hoffentlich bleiben sie auf der etwa 60 Meter langen Furt nun auf ihrer eigenen, neuen Spur.

Für Autofahrer bedeutet der Umbau dagegen weniger Platz und längere Wartezeiten. Wo früher zwei Spuren auf die Nymphenburgerstraße führten (eine war bequem zum Linksabbiegen), gibt es nur noch eine Fahrbahn. Autofahrer vor Ort berichten, dass sich der Verkehr jetzt öfter staut. Ein Taxifahrer schimpft: „In Richtung Nymphenburger Straße stand ich neulich zehn Minuten.“

Und noch etwas hat sich – gar nicht weit weg von der Baustelle – geändert. Ein Autofahrer berichtet: "Früher konnten man von der Nymphenburger Straße auf dem Weg zur Donnersberger Brücke am Eiscafé Sarcletti nach rechts in die Schulstraße biegen. Jetzt ist dort ein Einbahnstraßenschild, sprich Rechtsabbiegen verboten." Das sei mit Umwegen verbunden und sei "einfach nervig".

Wichtige Besserung neben der Sicherheit: Die Bushaltestelle am Rotkreuzplatz ist jetzt behindertengerecht umgebaut, die Bordsteine sind entsprechend angepasst.

Weiterhin Geduld müssen alle Verkehrsteilnehmer so oder so mitbringen. Denn kleinere Baustellen am Rotkreuzplatz gibt es nach wie vor. Nach der Sperre Ende Juli hat sich der Umbau wetterbedingt ein wenig verzögert. Die Straße ist an den Rändern und neben den Ampelübergängen teils noch aufgerissen. 

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