Proteste in der Maikäfersiedlung: Anwohner in Parkplatznot

In Berg am Laim soll ein Großteil der Parkplätze wegfallen. Anwohner sind entsetzt.
Gabriele Mühlthaler |
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Die Heilbrunner Straße ist eine von zwei betroffenen Straßen in Berg am Laim. (Archivbild)
Die Heilbrunner Straße ist eine von zwei betroffenen Straßen in Berg am Laim. (Archivbild) © GoogleStreetView

Berg am Laim - Berg am Laim- Warum in Heilbrunner und Bad-Kissingen-Straße nun einseitige Halteverbote ausgewiesen werden sollen, verstehen die Anwohner nicht. Die Vollversammlung des Bezirksausschusses (BA) hat dies mehrheitlich auf Antrag von SPD und Grünen entschieden, obwohl zuvor der zuständige Unterausschuss für einen Kompromiss stimmte.

Auf die Tagesordnung kam das Thema, weil die Müllabfuhr wegen der Enge Schwierigkeiten bei der Leerung hat. Bei einem Ortstermin trafen sich Vertreter des Amts für Abfallwirtschaft (AWM), des Mobilitätsreferats, des BA, Polizei, Feuerwehr und Anwohner und stimmten einem Kompromiss zu, mit dem alle zufrieden waren.

Maikäfersiedlung: Ärger um Halteverbote

An Tagen, an denen die Mülltonnen geleert werden, sollte auf einer Straßenseite ein zeitlich begrenztes Halteverbot ausgewiesen werden. Zwischen 7 und 12 Uhr hätten die Autos an anderer Stelle parken müssen. Dem stimmte auch der zuständige BA-Ausschuss zu, doch in der Vollversammlung die Kehrtwende – das Gremium beschloss ein unbegrenztes Halteverbot auf einer Seite von Heilbrunner und Bad-Kissingen-Straße.

Barrierefreie Gehsteige führte Daniela Schäfer (SPD) als Grund an, doch die Gehwege der Siedlung aus den 1930er Jahren haben die notwendigen zwei Meter Breite gar nicht. Winkt das Mobilitätsreferat den BA-Beschluss durch, entfielen für die 188 Haushalte mehr als die Hälfte der Parkplätze – voraussichtlich 80 Stück. Auf die nahen Tiefgaragen der GWG kann man nicht ausweichen, die Wartelisten sind gut gefüllt.

E-Autos können nicht mehr geladen werden

Fatal auch die Auswirkungen für ambulante Pflegedienste, die bereits jetzt Zeit für die Stellplatzsuche von der Pflegeleistung abzwacken müssen. Ins Ofenrohr schauen die Besitzer von E-Autos – ihre durch Fotovoltaik gespeiste Ladesäule vor der Haustüre ist wegen des Halteverbots nicht mehr nutzbar. Ähnliche Probleme kommen auf Besitzer von Lastenrädern zu, auch für sie würde ein Halteverbot gelten.

Erschwerend ist, dass die viel besuchte "Echardinger Einkehr", ein Gasthof mit zwei Biergärten und Versammlungsstätte für 230 Gäste, keine eigenen Parkplätze hat – Parksuchverkehr schwappt ins Viertel. Stadtrat Fabian Ewald (CSU) bedauert den BA-Beschluss, "der am Ende mehr Probleme schafft als löst, zu Lasten der Anwohner". Die haben inzwischen über 200 Unterschriften zur Eingabe bei der Stadt gesammelt.

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54 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Bob2 am 17.04.2021 14:12 Uhr / Bewertung:

    Bestimmte politische Idealisten sind gefährlich. Heute hetzen die bewusst gegen Autos morgen werden dass die Eigenheim sein. (In Hamburg gab es schon solche Fälle). Das Ziel ist dass alle nichts haben und gleich sind wir im Sozialismus. Menschen die das Land aufgebaut haben die dort die Häuser gebaut haben sollten sich währen. Und wir alle sollten das wahre Gesicht bestimmt Parteien sich merken.

  • Bürger Münchens am 14.04.2021 12:36 Uhr / Bewertung:

    Für den öffentlichen Raum können die Vertreter der Öffentlichkeit Regeln aufstellen. Wenn bestimmte Anlieger Sonderrechte wollen müssen die hinreichend begründet und genau geprüft werden.

  • Lackl am 16.04.2021 15:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bürger Münchens

    Na ja - die Anwohner haben da schon zuvor ihre Wägen abgestellt, bevor irgend welche Bürokraten und Ideologen einfach mal drauf so losgewürfelt haben um mal irgendwas zu entscheiden, damit man halt auch mal was macht - und wnns noch so unbrauchbar ist.

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