Prinz-Eugen-Park in München Neuhausen: Netzwerk für den Neubau
Um das Großprojekt Prinz-Eugen-Park besser zu koordinieren, schließen sich die Bauherren jetzt zu einem Konsortium zusammen.
Bogenhausen - Langsam nimmt das neue Quartier auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne Gestalt an: Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, die Planungen sind fast abgeschlossen. Wenn alles fertig ist, sollen hier einmal über 4.000 Menschen leben.
Doch wie bei solchen Projekten üblich baut hier nicht nur einer. Städtische und private Wohnungsgesellschaften teilen sich das Gelände mit Wohnbaugenossenschaften, Baugemeinschaften und Bauträgern. Um trotz der Vielzahl der Akteure keinen Flickenteppich entstehen zu lassen, haben sich die Beteiligten zum Konsortium Prinz-Eugen-Park zusammengeschlossen. "Alle, die hier ein Grundstück haben, machen gemeinsame Sache, um das Quartier zusammen zu entwickeln", erklärt einer der Koordinatoren des Konsortiums, Christian Stupka von der Stattbau München GmbH.
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Dabei geht es zum einen um ein koordiniertes Auftreten gegenüber der Verwaltung. Bürokratische Abläufe sollen so in Zukunft einfacher werden. Davon war auch Stadtbaurätin Elisabeth Merk am Montag bei der Vorstellung des Projektes überzeugt: "Auch als Verwaltung wünscht man sich bei solchen Projekten oft einen einheitlichen Ansprechpartner. Die Wirklichkeit sieht aber oft anders aus."
Vor lauter Begeisterung verglich die Stadtbaurätin das Konzept so spontan mit Free Jazz: "Es gibt auch Rahmenbedingungen, aber das heißt nicht, dass es keinen Platz für Soli gibt. Und: Jeder versteht sein Instrument."
Eine eigene Webseite für das Neubauquartier
Wichtiger noch als die vereinfachte Zusammenarbeit mit der Stadt ist den Grundstückbesitzern die Zufriedenheit der Bewohner. Auch hier soll die Vernetzung helfen. "Eines unserer Ansinnen ist es, die Bewohner so früh wie möglich an der Entwicklung des Quartiers zu beteiligen", so Stupka. Das gilt unabhängig davon, ob sie in einer Eigentums-, Miet- oder Genossenschaftswohnung leben. Schon im Januar soll das erste Bewohnertreffen stattfinden. Auch danach sollen sich die Quartiersbewohner regelmäßig treffen und in Arbeitskreisen ihre Siedlung aktiv mitgestalten. "Austausch und Information sind das Wichtigste für eine funktionierende Nachbarschaft", glaubt Stupka.
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Als erste gemeinsame Maßnahme hat das Konsortium am Montag eine Internetseite für das Neubauquartier an den Start gebracht. Unter www.prinzeugenpark.de finden sich derzeit vor allem Informationen für potenzielle Wohnungskäufer und Mieter. Ist das Quartier bezogen, sollen die Bewohner zum Beispiel nachschauen können, wo die nächste Apotheke oder Kita im Viertel ist. Quartiersversammlungen können online organisiert werden.
Auch der örtliche Bezirksausschuss zeigt sich sehr zufrieden mit dem Projekt: "Hier geht es nicht um Gewinnmaximierung, sondern der Mensch steht im Mittelpunkt", so die Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne). Ein Wermutstropfen bleibt beim BA allerdings: Die Planung des örtlichen Bürgerhauses hängt nach wie vor in der Luft, die Stadt fordert Einsparungen. "Die wird dieses Projekt nicht vertragen", glaubt Pilz-Strasser.
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