Mehr Platz für Handwerker - München will Werkstätten Raum geben
München – Einst prägten sie den Alltag dieser Stadt: kleine Werkstätten wie die von Meister Eder in den Pumuckl-Filmen. In Stadtteilen wie Haidhausen werkelte in fast jedem Hinterhof ein Schreiner, KfZ-Meister, Metzger. Heute muss man sehr lange suchen, um in der City solche Werkstätten zu finden.
Nachbarn beschweren sich über Lärm, Vermieter mögen saubere Design-Büros lieber, Handwerker können sich die horrenden Miete nicht leisten. Die Stadt sieht diese Entwicklung mit Sorge – und versucht deshalb, Handwerker zu unterstützen. Doch das reicht bei weitem nicht aus, wie aus einer Stadtrats-Vorlage hervorgeht, die Bürgermeister Josef Schmid (CSU) diese Woche in den Stadtrat bringt.
35 Hektar bis 2030
Von Nutzungskonflikten ist dort die Rede, davon, dass für Gewerbe vorgesehene Flächen zuletzt für den Schulbau verwendet wurden, dass der Bestand städtischer Flächen für Handwerksbetriebe „mittlerweile vollständig aufgebraucht“ sei und sich im vergangenen Jahr 200 kleine und mittlere Unternehmen auf der Suche nach Flächen bei der Stadt gemeldet hätten.
Schmid schlägt nun vor, bis 2030 etwa 35 Hektar neue Gewerbeflächen zu beschließen. Im Stadtrat könnte das durchaus kontrovers diskutiert werden. Der Kampf Wohnen gegen Gewerbe macht vor dem Rathaus nicht Halt. Als Schmid kürzlich anmahnte, die Stadt dürfe nicht „um jeden Preis“ Wohnungen bauen, protestierte die SPD: weil der Bau bezahlbarer Wohnungen vorgehen müsse.
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