Polizei fasst Feuerteufel: Er war Feuerwehrmann!

Forstenried – Nach langen Ermittlungen hat die Münchner Polizei einen 27-Jährigen überführt, der für mehrere Brandstiftungen in Forstenried im letzten Jahr verantwortlich sein soll (AZ berichtete über den mysteriösen Feuerteufel). Es stellte sich heraus, dass der Täter Fahrer und Maschinist bei der Freiwilligen Feuerwehr Forstenried war - er wurde mit sofortiger Wirkung suspendiert. Seine Kollegen äußerten sich schockiert: „Wir sind alle fassungslos und hätten ihm diese Taten niemals zugetraut.“ Er galt in seiner Abteilung als sehr höflich, hilfsbereit, zuvorkommend und unauffällig.
Die Polizei konnte dem Mann, der sich inzwischen in psychotherapeutischer Behandlung befindet, gleich mehrere Brandstiftungen in den letzten zehn Jahren nachweisen. Er verwickelte sich bei Zeugenaussagen in Widersprüche und geriet so immer weiter ins Visier der Brandermittler. Nach einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts München wurde die Wohnung des 27-Jährigen durchsucht. Dabei wurde belastendes Beweismaterial gefunden. Anschließend legte der Mann ein umfassendes Geständnis ab.
Demnach setzte der Mann am Sonntag, den 27.10.2013 vier Wertstoffcontainer in Forstenried in Brand. Es entstand ein Sachschaden von ungefähr 7000 Euro. Am Sonntag, 15.12.2013 kam es wieder zum Brand einer Altpapiertonne. Die Flammen hatten dabei auf daneben geparkte Pkw übergegriffen und auch die Fassade eines Hauses fing Feuer. Der Gesamtschaden lag hier bei geschätzten 100.000 Euro. Am Mittwoch, 25.12.2013, wurde in einem dreistöckigen Wohnhaus der Brand an einer Kellerabteiltür festgestellt und konnte glücklicherweise rasch gelöscht werden. Der Schaden blieb hier gering und liegt im Bereich von mehreren tausend Euro.
Weiter zurückliegende Brandstiftungen gingen ebenfalls auf das Konto des 27-jährigen Feuerwehrmannes. Zum Beispiel den eines Altpapiercontainers am Sonntag, 05.05.2013 (Schaden ca. 6.000 Euro), den Brand dreier Wertstoffcontainer am Sonntag, 10.11.2013, (Schaden ca. 3.000 Euro) sowie eine versuchte Brandlegung bei einem Wertstoffcontainer zwischen dem 10.11.2013 und dem 15.12.2013 (genaue Tatzeit und Schaden unbekannt) und eine weiter zurückliegende Brandstiftung aus dem Jahr 2003 oder 2004 (Schaden unbekannt), bei dem ebenfalls ein Wertstoffcontainer betroffen war. Alle Taten wurden im Bereich Forstenried begangen.
Als Motiv für die Brandlegungen gab der 27-Jährige an, dass dies für ihn ein Ventil zum Stressabbau darstellte.