Polizei jagt unheimlichen Feuerteufel

Ein Brandstifter zündelt an Weihnachten in der Forstenrieder Allee – hat er auch Häuser in Gräfelfing und Planegg angezündet?
Ralph Hub |
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Durch eine brennende Papiertonne geriet in der Nacht zum Sonntag die Fassade
eines vierstöckigen Mehrfamilienhauses in Brand.
Gaulke Durch eine brennende Papiertonne geriet in der Nacht zum Sonntag die Fassade eines vierstöckigen Mehrfamilienhauses in Brand.

München Im Westen der Stadt geht die Angst vor einem Feuerteufel um. Vier Mal brannte es bereits in den vergangenen Wochen, zuletzt am 1. Weihnachtsfeiertag. Immer wurde das Feuer vorsätzlich gelegt.

Betroffen sind im Würmtal außer Forstenried auch Planegg und Gräfelfing. Die Brandfahnder ermitteln. Der Sachschaden beträgt bereits jetzt mehr als eine halbe Million Euro.

Zuletzt hat der Feuerteufel am Mittwochmorgen zugeschlagen. Während die meisten im dreistöckigen Mietshaus in der Forstenrieder Allee noch in den Betten lagen, schlich sich der Brandstifter in den Keller. „Vor einem Kellerabteil stellte der Täter einen blauen Kunststoffbehälter mit Wäsche ab, den er dann anzündete“, berichtet Polizeisprecherin Claudia Künzel. Ein 71-Jähriger roch Rauch und schlug Alarm. Die Freiwillige Feuerwehr Forstenried konnte den Brand löschen, bevor er sich im Keller weiter ausbreitete.

Das Mehrfamilienhaus liegt nur rund 50 Meter von einem Haus entfernt, in dem es am 15. Dezember brannte (AZ berichtete). Der Feuerteufel zündete dort eine Altpapiertonne an Die Flammen griffen blitzschnell auf die Fassade des Mehrfamilienhauses über und auch auf zwei abgestellte Autos. Der Schaden liegt laut Polizei bei rund 100000 Euro.

Nur wenige Stunden zuvor war im benachbarten Planegg der Alarm bei der Feuerwehr losgegangen. Eine 60-Jährige aus der Georgenstraße hatte gesehen, dass die Fassade eines Geschäftsgebäudes in der Nachbarschaft brannte. Holz und Kartonagen einer Medizintechnik-Firma standen in Flammen. Das Feuer griff bereits auf Teile der Innenräume über. Der Sachschaden wird auf rund 200000 Euro geschätzt. „Es gibt keine Anhaltspunkte für einen technischen Defekt“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums München. Die Kripo geht in diesem Fall ebenfalls von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

Auch in Gräfelfing schlug ein Brandstifter erst kürzlich zu. Am 28. November brannte eine Doppelhaushälfte am Wasserbogen. Wieder standen Teile der Fassade in Flammen. Der Sachschaden beträgt rund 150000 Euro. Auch in diesem Fall gehen die Brandfahnder des Präsidiums davon aus, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde – wieder vom gleichen Täter?

Glücklicherweise blieb es bei allen vier Bränden der letzten Zeit im Münchner Westen bisher nur bei Sachschaden. Verletzte sind keine zu beklagen.

Seit Mai werden im Würmtal immer wieder vorsätzlich Brände gelegt. „Wir prüfen, ob ein Zusammenhang bei den Fällen besteht“, sagt ein Polizeisprecher.

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