Petition gegen Panzerstrecke in Allach: Bürger leiden unter Lärm

Der Streit in Allach geht in eine neue Phase: Rechtsanwalt Benno Ziegler bereitet eine Landtags-Petition für die Bürgerinitiative aus der Waldkolonie und Trinkl-Siedlung vor.
Eva von Steinburg
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
30  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In der Waldkolonie in der Nähe der Ludwigsfelder Straße: Bei den Anwohnern hängen Protest-Plakate wie dieses in den Hecken.
In der Waldkolonie in der Nähe der Ludwigsfelder Straße: Bei den Anwohnern hängen Protest-Plakate wie dieses in den Hecken. © AZ-Archiv

München - Die AZ hat mehrmals berichtet - und nun ist auch das Fernsehen aufmerksam geworden. Die "Quer"-Sendung über den Kampf von Allacher Bürgern gegen die Panzerteststrecke nahe an ihren Wohnhäusern hat Wirkung gezeigt: "Dass Quer vor Ort war, hat das Selbstbewusstsein der Leute noch mal gestärkt", sagt ein Anwohner der Waldkolonie an der Ludwigsfelder Straße.

Allacher Bürger leiden unter Lärm und Gestank der Panzer

Er leidet unter dem Lärm und dem Gestank der Panzer. Um sich vor dem Zorn der Verantwortlichen beim Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann zu schützen, bleibt er konsequent anonym. Denn die Macht, die Mittel und Wege der Rüstungsindustrie sind dem Münchner nicht geheuer. Im Streit darüber, ob die seit 1964 existierende Panzerteststrecke nahe an vier Wohngebieten im Münchner Nordwesten nun offiziell neu genehmigt wird (wie von der Firma beantragt), tritt ein in eine neue Phase.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Jetzt rüsten die Anwohner auf: Die Bürgerinitiative (BI) mit Bürgern aus der Waldkolonie, Trinkl-Siedlung, Hackersiedlung und Untere Angerlohe wollen eine Petition einreichen, um ihr Anliegen voranzubringen. Ihr Ziel ist es, das Rattern und Dröhnen der Panzer zu stoppen.

Petition soll schnellstmöglich beim Landtag eingereicht werden

"Deren Vibrationen und tieffrequenter Schall sind gesundheitsschädlich", sagt Anwalt Benno Ziegler. Begründung: "Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat die Genehmigungsfähigkeit mit 50 bis 60 Panzertests pro Tag aufgrund der Immissionsbelastung verneint", so der Anwalt: "Eine Petition gegen die Genehmigung der Panzerteststrecke wird so bald wie möglich beim Bayerischen Landtag eingereicht", fährt er fort.

Die BI aus dem Nordwesten, auch in der Corona-Zeit über eine Whatsapp-Gruppe und Videokonferenzen intensiv verbunden, hat Geld in einen Topf geworfen - für einen prominenten Rechtsbeistand.

Bislang keine Reaktion der Stadt

Denn Benno Ziegler (52), Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, hat die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) in Feldmoching zunächst verhindert und vertritt weiter die Eigentümer.

Rechtsanwalt Benno Ziegler vertritt die Bürgerinitiative.
Rechtsanwalt Benno Ziegler vertritt die Bürgerinitiative. © J. Salabay

Beim Skandal um vollgelaufene Keller um die Schwabinger Genter- und Osterwaldstraße hat er eine Landtags-Petition für die Geschädigten eingereicht. Bis 8. Dezember hatte Anwalt Ziegler die Stadt aufgefordert, den, so Ziegler, "nicht genehmigten Panzertest-Betrieb" einzustellen. Reaktion: bisher keine.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
30 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Kadoffesalod am 14.12.2020 13:42 Uhr / Bewertung:

    Dass die Sendung "quer" vor Ort war, darauf braucht man sich wirklich nichts einbilden.

    Im Gegenteil. "quer" tut so als ob es journalistisch arbeiten und über Themen, Sachverhalte, Ereignisse etc. objektiv berichten würde. So nimmt es auch ein großer Teil der Zuschauer wahr.

    Tatsächlich sind die Beiträge entsprechend der politischen Ideologie und zugunsten des Unterhaltungswertes eingefärbt und ausgestaltet.

    Man erinnere sich nur daran, wie zum Beginn der Corona-Pandemie in Filmbeiträgen Menschen vorgeführt und lächerlich gemacht wurden, welche eine Mund-Nasen-Maske trugen und sich Sorgen wegen der Ausbreitung des Virus machten.

  • MUC1 am 10.12.2020 18:13 Uhr / Bewertung:

    München wächst und wächst, was vor 56 Jahren Brachland war ist mittlerweile Stadtteil. Das Testzentrum wurde sozusagen von Wohngebieten eingekreist. Wenn wir nun nach vorne denken, wäre es nicht sinnvoller dieses extreme Gewerk umzusiedeln? Z.B. Nähe Messezentrum oder auf alte nicht mehr genutzte Flughäfen? Im Osten gibt´s verödete Landstriche.... (da wollen die Mitarbeiter nicht hin, auch klar). Auf dem frei werdenden Areal sollten dann auch keine Villen entstehen, aber es gäbe ruhigeres Gewerbe. Ob Panzer überhaupt noch zeitgemäß sind? Mal abgesehen davon, dass der Planet ohne Waffen zu bevorzugen wäre ( naiver Gedanke) sind wir doch längst im Drohnenzeitalter.... Vernichtung mittels Joy-Stick. Das Übungs-Gesurre will aber auch keiner. Solches Zeug gehört in die Pampa. Sich mit einer Umsiedlung zu beschäftigen macht mehr Sinn, als uralt-Verträge zu verlängern.

  • TheBMW am 11.12.2020 06:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MUC1

    Wieso soll sich KMW vertreiben lassen?
    Was ist denn das für ein Gedanke? "Ich bin jetzt hier und das ist mein! Ihr könnt euch nun verp...!"

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.