Pegida und ein Mordverdacht: Tötete Marion B. ihre Schwiegermutter (86)?

Marion B. (50) soll in Schwabing ihre Ex-Schwiegermutter umgebracht haben. Sie sitzt in U-Haft.
von  az
Marion B. (Mi.) bei einer rechten Kundgebung.
Marion B. (Mi.) bei einer rechten Kundgebung. © 24mmjournalism.com

Schwabing - Seit einer Woche sitzt die Österreicherin Marion B. in Untersuchungshaft. Die 50-Jährige steht unter dringendem Verdacht, die Mutter ihres Ex-Mannes, Margarete D. († 86), in deren Schwabinger Wohnung in der Elisabethstraße getötet zu haben (AZ berichtete).

Wie jetzt bekannt wurde, war Marion B. in der Neonazi-Szene bekannt. Sie fiel durch rechte Parolen auf und nahm regelmäßig an Pegida-Demonstrationen teil. Dies dokumentierten zahlreiche Fotos. In sozialen Medien bekannte sich die nun unter Mordverdacht stehende Marion B. zur Partei Alternative für Deutschland (AfD). Auf Facebook hetzte sie gegen Flüchtlinge: „Verschwindet und kommt nie wieder!“ Dabei – so berichten es Nachbarn – soll ihr Sohn zum Islam konvertiert sein.

Ein Ladenbesitzer wurde wegen dieses Schildes wegen Volksverhetzung verurteilt

Die Ehe zum Vater ihres Kindes, Michael D., ist bereits vor Jahren zerbrochen. Marion B. hielt nichtsdestotrotz Kontakt zu ihrer Ex-Schwiegermutter, besuchte die Schwabingerin regelmäßig in deren Wohnung im Parterre, so auch am Freitag vor einer Woche. Marion B. soll chronische Geldsorgen gehabt haben.

Michael D. lebte zwar mit seiner Mutter im selben Haus, sagte aber zu Journalisten, er habe von den Besuchen seiner Ex-Frau nichts gewusst.

Betrunken in der Nähe der Leiche

Als der Sohn seine tote Mutter fand, hielt sich Marion B. noch in dem Haus in der Elisabethstraße auf. Sie war betrunken.

Bei der Befragung durch die Ermittler von der Mordkommission, verstrickte sich die 50-Jährige in Widersprüche. Wenig später wurde sie festgenommen. Zwei Tage später wurde Haftbefehl erlassen. Wie die Schwiegermutter zu Tode kam, halten Staatsanwaltschaft und Polizei noch zurück. Die Leiche war bereits am Samstag obduziert worden.

Marion B. lebte von Hartz IV und wohnte zuletzt mit zwei gleichaltrigen Männern in einer Siedlung in Milbertshofen. Sie hielt sich oft am Hauptbahnhof auf, fiel durch Alkoholexzesse und Aggressionen auf. Im Herbst soll sie einen Polizisten mit einer Bierflasche angegriffen haben.

Früher hatte Marion B. bei der Telekom gearbeitet.

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