Neustart für das geschlossene Heim in der Scapinellistraße

Seit fast einem Jahr steht das Haus in Pasing leer. Jetzt übernimmt ein neuer Träger die Einrichtung, die eine Schutzstelle für "dissoziale" Jugendliche sein soll. Wie das Sicherheitskonzept aussieht
von  Julia Lenders
Neustart hinter hohem Zaun: Das Heim für Jugendliche in der Scapinellistraße.
Neustart hinter hohem Zaun: Das Heim für Jugendliche in der Scapinellistraße. © Petra Schramek

Pasing Das Heim für Problem-Kids in Pasing, das vor einem Jahr geschlossen worden ist, steht vor einem Neustart. Zur Jahresmitte 2014 soll das Jugendhilfezentrum in der Scapinellistraße stufenweise wieder in Betrieb genommen werden – und zwar von einem neuen, externen Träger. Die Evangelische Jugendhilfe (Diakonie) Würzburg wird die Einrichtung übernehmen.

Zuvor hatte die Stadt das Heim für gewalttätige, extrem verhaltensauffällige Jugendliche in Eigenregie betrieben – und war damit gescheitert. Nur acht Monate nach der Eröffnung musste ein Aufnahmestopp verhängt werden. Mehreren Jugendlichen war die Flucht gelungen, es kam zu Gewalttätigkeiten. Seit Ende Dezember 2012 stand der fünf Millionen Euro teure Bau leer.

Lesen sie dazu: "Neustart" fürs Problem-Heim

Das wird sich bald ändern. Ab Mitte nächsten Jahres soll das Haus mit dem drei Meter hohen Gitterzaun wieder eine Schutzstelle für Buben und Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren sein. Buben und Mädchen, die als "dissozial" eingestuft sind und von denen eine Gefahr für sich selbst oder für andere ausgeht.

Wie will der neue Träger dafür sorgen, dass es nicht wieder zu den gleichen Problemen kommt wie zuletzt? Was für die Evangelische Jugendhilfe Würzburg spricht: Sie bringt Erfahrung mit. Seit zehn Jahren betreibt sie in Würzburg eine Clearingstelle und kann – so urteilt das Sozialreferat in einem Bericht für die Stadträte – "auf eine erfolgreiche, wirksame Erziehung von über 100 jungen Menschen zurückblicken".

Zum Sicherheitskonzept des neuen Trägers gehören unter anderen folgende Punkte: Die jungen Menschen sind in Räumen untergebracht, die geschlossen werden können. Jeder Mitarbeiter wird ein Notrufgerät am Körper tragen, das automatisch die Polizei alarmieren kann. Besonderes Augenmerk wird auf die Qualifikation des Personals gelegt. Erfahrene Fachkräfte aus der Würzburger Clearingstelle sollen in München arbeiten und neue Mitarbeiter beim Aufbau der Einrichtung unterstützen.

Der Träger setzt auf enge Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie und eine Beschäftigung der Kids – mit Unterricht, Haushalt und Handwerk.

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