Neuhauser wollen Kinokultur retten
Neuhausen - Seit über 100 Jahren ist das MAXIM fester Bestandteil der Münchner Kinokultur. 2012 feierte das Haus sein großes Jubiläum - nun droht die Schließung. Der aktuelle Pachtvertrag wurde zum März gekündigt, die Miete wird um 40 Prozent steigen. Nicht tragbar, sagt Betreiber Siegfried Daiber: "Kultur ist kein Luxus und das MAXIM hat es nicht verdient sang- und klanglos von der Bildfläche zu verschwinden."
Freunde des Kinos haben deshalb einen Unterstützerkreis gegründet. Sie wollen frische Wind in das Traditionshaus bringen und die Politik zum Umdenken zwingen. In einer Petition fordern sie von Münchens OB Dieter Reiter, die Immobilienwirtschaft in ihre Schranken zu weisen.
Drittältestes Kino der Stadt
1902 wurde das Haus an der Landshuter Allee 33 erbaut. Zunächst beherbergte es ein jüdische Kaufhaus Schottländer, doch nach 10 Jahren zog das Geschäft an den Rotkreuzplatz um. So eröffnete 1912 dann das "Lichtspieltheater des Westens". 1953 bekam das Kino seinen heutigen Namen: MAXIM. Es gehört neben dem Gabriel und den Museums Lichtspielen zu den drei ältesten Lichtspielhäusern in München.
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Seit Siegfried Daiber 1978 das Kino übernahm, steht Arthouse mit politischem Anspruch auf dem Filmprogramm. Mit regelmäßigen Kulturveranstaltungen, Ausstellungen, Theater und Lesungen wurde das unabhängige Kino zu einem Stadtteil-Treff in Neuhausen.
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