Neues Zwischengeschoss: München sieht rot-orange

Hell und freundlich soll es wirken, das am Montag von OB Reiter neu eröffnete Sperrengeschoss am Marienplatz. Das wird jetzt von einer rot-orange leuchtenden Decke erhellt. Die Bilder.
von  az
Eine spezielle LED-Lichttechnik sorgt für einen besonderen Lichteffekt im neuen Zwischengeschoss am Marienplatz.
Eine spezielle LED-Lichttechnik sorgt für einen besonderen Lichteffekt im neuen Zwischengeschoss am Marienplatz. © Osram

Hell und freundlich soll es wirken, das am Montag von OB Reiter neu eröffnete Sperrengeschoss am Marienplatz. Das wird jetzt von einer rot-orange leuchtenden Decke erhellt. Die Bilder zum Durchklicken.

Die rot-orangene Decke spiegelt wie ein kristallklarer See - nicht etwa, damit die Besucher und Benutzer des Sperrengeschosses sich plötzlich an einen Natururlaub erinnert fühlen und entspannt einen Klappstuhl aufstellen wollen. Das lackige Glänzen ist ein simpler architektonischer Trick: Was spiegelt, lässt den Raum (theoretisch) doppelt so groß wirken, im Fall Marienplatz etwas höher.

Denn die recht niedrigen Decken und auch die Zahl der Treppenaufgänge und Fahrstühle und die Säulen, die im Geschoss stehen sind Faktoren, die sich während der dreieinhalb Jahre dauernden Umbauten und Modernisierung im Herzen der Stadt während des laufenden Betriebs nichts ändern ließ: "Bei vielen Dingen war es wegen der Statik nicht möglich, etwas zu verändern", sagt MVG-Chef Herbert König. "Wir mussten Kompromisse eingehen, das ist eben kein Neubau."

30 Millionen waren der Kostenrahmen - rund 30 Millionen hat der Umbau offiziell gekostet

Zumindest ein modernerer Bau ist es geworden, mit einer sehr aufgeräumten Mittelzone, aus der die schachteligen Ein- und Anbauten sowie kleine Verkaufsräume verschwunden sind. Die Läden - zehn neue sind dazugekommen - sind jetzt verteilt in die Passagen von und zu den Ausgängen des Sperrengeschosses. 1062 sogenannte "Lichtlinien" aus LED-Leuchten erhellen den Raum, auch die Bodenplatten sind heller, als die alten.

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30 Millionen Euro hatte der Bauherr, die Stadtwerke München, für den Bau veranschlagt - "rund 30 Millionen sind es geworden", sagt König. "Es hat zwar kleinere Zwischenfälle gegeben, es haben Firmen, mit denen wir gearbeitet haben, Insolvenz angemeldet. Aber das kann passieren bei einer Bauzeit von dreieinhalb Jahren. Es ist trotzdem kein Naturgesetz, dass Kosten von öffentlichen Bauwerken explodieren müssen."

Reiter spricht noch einmal das Thema zweite Stammstrecke an

Zwei Sprichwörter seien ihm auf dem Weg zur Eröffnung eingefallen, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD): "'Was lange währt, wird endlich gut' und: 'Gut Ding will Weile haben.' Und ich sehe hier viele Argumente für diese Sprichwörter: Es ist etwas Gutes entstanden hier." Er lobt den Umbau als "supergut gelungen" - und lässt sich die Gelegenheit nicht nehmen, noch einmal das Thema Stammstrecke anzusprechen: "Es würde schon wahnsinnig weiterhelfen, wenn man hier in den Bahnhof kommt oder von der U-Bahn umsteigt und zuverlässig den S-Bahn-Anschluss kriegen würde. Ich möchte Bund und Ländern zurufen: Wenn Sie die zweite Stammstrecke eröffnen, stehe ich gern unten und hören Ihnen zu." Reiter hatte schon mehrmals die Verzögerungen zur Entscheidung für den Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke kritisiert.

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