Neues Pop-up-Café am Marienplatz in München: Der "Junge Peter" zieht ins Rathaus

Der "Junge Peter": Im Rathaus hat ein Pop-up-Lokal eröffnet. Hier gibt es Kunst, gebrauchte Möbel, Musik und Kaffee. Die Betreiber sind herzlich und wollen den Münchnern junge Kunst nahebringen.
Ruth Frömmer
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Viktoria Molnar (li.) und Dorothea Wolf auf einem der Sofas, die gerade zum Verkauf stehen. Bei einer Tasse Kaffee können die Kunden in aller Ruhe Probesitzen.
Viktoria Molnar (li.) und Dorothea Wolf auf einem der Sofas, die gerade zum Verkauf stehen. Bei einer Tasse Kaffee können die Kunden in aller Ruhe Probesitzen. © Sigi Müller

Altstadt-Lehel - Wer hat bei schönstem Sonnenschein schon Lust, die 306 Stufen auf den Alten Peter zu steigen? Zumal es seit kurzem ganz ebenerdig auch einen "Jungen Peter" gibt. Der neue Pop-up-Laden direkt im Rathaus am Marienplatz bietet zwar keinen Blick von oben; dafür kann man hier vormittags um 11 Uhr die Touristen von vorne sehen, wie sie ihre Köpfe und Handys nach oben recken und das Glockenspiel filmen. Eine durchaus interessante Perspektive.

Aber noch interessanter ist der "Junge Peter" selbst. Die Idee dazu hatten Viktoria Molnar, Julian Wittmann und Dorothea Wolf. Die drei haben in ihrem Leben alle mehr oder weniger mit Kultur zu tun. Julian Wittmann ist Filmemacher, Dorothea Wolf hat Kulturwissenschaften studiert und kennt Viktoria Molnar, weil beide zusammen beim Radio gearbeitet haben. Molnar betreibt nebenbei mit ihren Eltern auch eine Pension im Allgäu.

Pop-up-Café in München: Kaffeetrinken auf Sesseln, die man kaufen kann

Die Idee zum Kunst-Pop-up ist ihr gekommen, als sie im Café "Lost Weekend" nahe der Uni saß. "Die Atmosphäre dort hat mir gefallen", erzählt sie der AZ, "und da dachte ich mir: jetzt fehlen eigentlich nur noch bequeme Möbel, die man auch kaufen kann".

Auch draußen, direkt am Rathaus stehen die gebrauchten Möbel und laden die Touristen ein, Platz zu nehmen.
Auch draußen, direkt am Rathaus stehen die gebrauchten Möbel und laden die Touristen ein, Platz zu nehmen. © Sigi Müller

Im Rathaus hat sie nun übergangsweise die Möglichkeit, ihr Konzept umzusetzen. Vorerst ist der "Junge Peter" bis Ende des Jahres geplant, aber mit etwas Glück ist noch einmal eine Verlängerung drin.

Unterstützt vom Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft haben die drei angefangen, ihren bunten Laden einzurichten.

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Der "Junge Peter" am Marienplatz: Ein gemütlicher Ort im ständigen Wandel

Alle Möbel, die dort stehen, kann man kaufen. Erwirbt man zum Beispiel einen Sessel, bekommt man ihn zwei Wochen später. In der Zwischenzeit liefert ein Händler für Vintage-Möbel aus dem Allgäu Nachschub. "Dadurch verändert sich die Optik im Raum immer wieder", so Molnar.

Der nächste Aspekt liegt Molnar besonders am Herzen: sie möchte den Menschen einen niedrigschwelligen Zugang zu junger Kunst bieten. Im monatlichen Turnus stellen jeweils zwei Künstlerinnen oder Künstler gleichzeitig ihre Werke aus. Das können Fotografien oder Bilder sein. Im Moment hängen an den Wänden Fotografien von Chiara Toki und Bilder von Ida Lutzenberger. Demnächst zeigt eine Wiener Schneiderin ihre Kleidung.

Kunst findet man hier in allen Ecken. In den Büchern kann man schmökern, die Bilder an den Wänden kann man kaufen.
Kunst findet man hier in allen Ecken. In den Büchern kann man schmökern, die Bilder an den Wänden kann man kaufen. © Sigi Müller
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Café im Münchner Rathaus: Auch Lesungen und Musik-Abende sind geplant

Außerdem wird es immer eine Zeitschrift und in Kooperation mit einem Münchner Plattenlabel eine Schallplatte des Monats geben. Die LP kann man sich vor Ort anhören und bei Gefallen kaufen, natürlich auch die Zeitschrift.

Der "Junge Peter" ist ein Geschäft und deshalb darf dort nicht ausgiebig gegessen und Alkohol getrunken werden. Aber Kaffee in all seinen Varianten und andere Getränke gibt es genügend.

Der Kaffee kommt von der Münchner Rösterei S/O Yellow.
Der Kaffee kommt von der Münchner Rösterei S/O Yellow. © Sigi Müller

Ein Cappuccino kostet 3,60, ein Espresso 2,10 Euro. Bier und Radler von Erdinger (3 Euro) und Weinschorle von Winzz (4,20 Euro) werden nur in der Flasche zum Mitnehmen verkauft. Und jetzt im Sommer: Steckerleis.

Abends sind Veranstaltungen in Planung, zum Beispiel Lesungen oder Musik-Abende mit DJs und Singer-Songwritern. Molnars Kalender ist schon ziemlich voll. Demnächst bekommt die 26-Jährige aber erst einmal ein Baby und wird sich eine kleine Auszeit nehmen. Der "Junge Peter" ist derweil in guten Händen. Ihre Kollegen kümmern sich bestens um das bunt gemischte Publikum aus Touristen und Münchnern.

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9 Kommentare
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  • Herr Gamsbichler am 29.07.2023 13:24 Uhr / Bewertung:

    "Pop-up-Shop! Eine dämlichere Bezeichnung gibts wohl nicht mehr?

  • Axel Schweiß am 29.07.2023 15:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Herr Gamsbichler

    Welchen nicht allzu holzigen deutschen Begriff würden Sie denn vorschlagen? "Teilzeitgeschäft" oder so was? "Aufplopp-Laden" oder so? Sehr anziehend. :-D

  • The real Henry am 29.07.2023 16:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Herr Gamsbichler

    Es stört Sie anscheinend nicht wenn jemand besoffen Naziparolen brüllt, aber über "Popup Shop" echauffieren Sie sich.

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