Neubau Großmarkthalle München: Plötzlich neuer Standort im Gespräch

Händler schlagen einen Neubau an anderer Stelle vor: "Hätte viele Vorteile."
von  Myriam Siegert
Auf dem alten Großmarkthallen-Gelände.
Auf dem alten Großmarkthallen-Gelände. © AZ-Archiv

Sendling - "Das wäre ein völlig neues Projekt, wir würden nochmal bei Null anfangen", umreißt SPD-Stadträtin Ulrike Boesser die Tragweite eines neuen Vorschlags in Sachen Großmarkthalle, der am Montag in einer internen Runde der Rathaus-Koalition dargelegt wurde.

Der neue Vorschlag kommt aus den Reihen der Händler, rund um die Standort-Initiative "Großmarkt in Sendling. Jetzt": Die Firma UGM GbR, hat angeboten die neue Großmarkthalle selbst zu bauen, und das auf ihren Flächen westlich der Schäftlarnstraße, gegenüber des Heizkaftwerks, anstatt auf dem bisher geplanten Standort östlich der Thalkirchner Straße. "Man hätte also immer noch eine Investorenlösung, aber mit einem Nutzer, der dort schon lange vor Ort ist", sagt Boesser. Die Fläche wäre mit gut 50 000 Quadratmetern größer als alle bisher angedachten Varianten. Alle wesentlichen Teile des Stadtratsbeschlusses könnten erfüllt werden, sagt die Rathaus-CSU, die von dem Konzept sehr angetan ist. Sie sieht hier Möglichkeiten, den Bau zu beschleunigen und die Kosten zu senken. Das wiederum ermögliche attraktivere Mieten für die Händler. Der Vorschlag beinhalte außerdem einen Nutzungsmix aus Markt, Büros, Gaststätten und eventuell Wohnungen. Durch den Standortwechsel würden sieben Hektar für Stadtentwicklung frei.

Schon viel Zeit und Hirnschmalz investiert

Die Idee habe viele Vorteile, sagt Boesser, würde aber auch eine zeitliche Verzögerung bedeuten. Noch seien viele Fragen offen. In all den Planungs-Jahren seit 2009 seien außerdem schon "viel Zeit und Hirnschmalz" und mehrere Millionen Euro investiert worden.

Zur Erinnerung: Im Juli 2017 hatte der Stadtrat den Neubau per "Investorenmodell" beschlossen. Die Stadt baut die neue Halle also nicht selbst, sondern ein privater Investor, der auch Betreiber wird. Die Stadt mietet den Großmarkt an und vermietet an die Händler weiter.

Die Händler, die sich stets dafür einsetzten, dass der Großmarkt in Sendling bleibt, fürchteten dadurch aber Mieterhöhungen. Noch-Kommunalreferent Axel Markwardt (SPD) hatte ursprünglich eine Lösung ohne Investor erarbeitet. Die wurde von der Rathaus-Groko aber als zu teuer erachtet und verworfen.

 

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