Nähwerk: Kreativ während Corona

Sozial Benachteiligte finden hier eine Arbeit. In der Pandemie hat man ganz neue Ideen entwickelt - und bietet den Münchnern Schönes fürs Homeoffice an.
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Anika Mahla im Nähwerk. Normalerweise wird hier täglich ein Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen serviert. Zusammen mit ihrem Näh-Team hat sie sich jetzt spezielle Firmenangebote überlegt. Eigene Ideen der Münchner Unternehmen sind dabei immer willkommen.
Anika Mahla im Nähwerk. Normalerweise wird hier täglich ein Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen serviert. Zusammen mit ihrem Näh-Team hat sie sich jetzt spezielle Firmenangebote überlegt. Eigene Ideen der Münchner Unternehmen sind dabei immer willkommen. © Sigi Müller

Westend - Seit über zehn Jahren ist das Nähwerk in der Schwanthalerstraße eine soziale Anlaufstelle für Langzeitarbeitslose und sozial benachteiligte Menschen. Unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft finden dort rund 30 Menschen Arbeit in der Nähwerkstatt oder im angeschlossenen Café.

Nähwerk: Aus alten Hemden oder AWM-Kleidung neue Produkte fertigen

Dort werden sie fit gemacht für den Arbeitsmarkt. Betreiber ist der Weiße Rabe, eines von Bayerns größten Integrations- und Beschäftigungsunternehmen, bekannt vor allem durch seine Gebraucht-Möbelhäuser. Betriebsleiterin Anika Mahla sorgt gerade dafür, dass die Mischung aus Nähwerkstatt, Laden für Second Hand-Kleidung und Café weiter wahrgenommen wird. Normalerweise tobt hier das Leben.

Der Second Hand-Laden ist gerade geschlossen.
Der Second Hand-Laden ist gerade geschlossen. © Sigi Müller

Jetzt kann man sich den Münchnern allenfalls über Social Media ins Gedächtnis rufen. Der Lockdown und die damit verbundene Isolation macht den Menschen, die den sozialen Halt besonders brauchen, hier besonders zu schaffen. In der Nähwerkstatt selbst geht's trotzdem weiter, wenn auch etwas umständlicher als sonst. Näh- und Änderungsaufträge werden gerne angenommen. Allerdings nur solche ohne persönlichen Kontakt, denn Abmessen und Abstecken am Körper ist verboten. Lose Knöpfe, gerissene Hosen oder kaputte Reißverschlüsse zu reparieren, ist aber kein Problem. Auf der Webseite steht ein Formular für die Terminvereinbarung.

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Genähtes für Mitarbeiter im Homeoffice

Jetzt haben die Mitarbeiter der Nähwerkstatt eine neue Idee und gehen damit auf Unternehmen zu. Firmen, die ihre Mitarbeiter im Homeoffice ausstatten möchten, finden ab sofort genähte Utensilo-Boxen, Handykissen, diverse Täschchen, und vieles mehr. Auch wer selbst eine Idee hat, ist jederzeit willkommen. "Aus der Symbiose zwischen dem, was ein Kunde möchte, und dem, was wir können, entstehen oft ganz tolle Dinge", erzählt die Werkstattleiterin Betty Gerling.

Das Schaufenster in der Schwanthalerstraße ist bunt.
Das Schaufenster in der Schwanthalerstraße ist bunt. © Sigi Müller

Genäht wird aus gespendetem Material. Ob Kissen aus ausrangierten Business-Hemden oder leuchtend orange Dackel aus alten Jacken des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) - die Auswahl an originellen Produkten ist jetzt schon groß. Vielleicht kommt in der nächsten Zeit ja noch die ein oder andere Kreation dazu.

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1 Kommentar
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  • am 17.02.2021 07:16 Uhr / Bewertung:

    Wenn Langzeit-Harz-IV-Empfänger, hier wohl speziell Frauen, vom Amt gezwungen werden, dort als 1-Euro-Job zu arbeiten, dann sind das die Einzigen, die sich momentan in München von Ganzem Herzen über den Corona-Lock-Down freuen. --- Weißer Rabe, aber auch andere "Tolle" Projekte die die Stadt mit teurem Geld finanziert und bezuschusst sind primär ein Feigen-Blatt für die Stadt und das in München chronische Voll-Versagen der Städtischen Job-Center in den Sozial-Bürger-Häuser, als eine Wohltat für die, die da unter 'Androhung der Sofortigen Leistungs-Einstellung' durch das Job-Center, täglich hingehen müssen. Gute Arbeit finden dort Sozialpädagogen, meist mit Partei-Buch der SPD/Grüne, die sonst nirgendwo Arbeit finden würden.

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