Nackte Haut sorgt für Ärger im Rathaus

Münchens Politiker diskutieren über eine überdimensional große Werbung am Marienplatz. Das Plakat einer italienischen Modemarke zeigt ein Model im Bikini. Heimatpfleger Goergens ist "empört und entsetzt".
von  az
Münchens Politiker sind von der Werbung am Marienplatz nicht gerade begeistert. Das Plakat hängt noch eine Woche an der Baustelle des Hugendubel-Hauses.
Münchens Politiker sind von der Werbung am Marienplatz nicht gerade begeistert. Das Plakat hängt noch eine Woche an der Baustelle des Hugendubel-Hauses. © dpa/Twitter-Screenshot_Alex O/AZ

Altstadt - Auf 114 Quadratmetern verdeckt sie die unschöne Baustelle am Hugendubel-Haus direkt am Marienplatz und schaut verführerisch in die Kamera: Das brasilianische Topmodel Adriana Lima. Die italienische Modemarke "Calzedonia" wirbt auf einem Plakat mit der 34-Jährigen – im Bikini.

Sexistische, unangebrachte Werbung? Und das direkt im Herzen Münchens? Das Plakat ruft die Politiker auf den Plan, jetzt wird über die großflächige Werbung diskutiert. Grund dafür seien etliche Münchner und Touristenführer, die sich wegen des Plakates beschwert hätten. Laut der "Süddeutschen Zeitung" soll Heimatpfleger Gert Goergens "empört und entsetzt" sein. "Diese Werbeaktion ist völlig an uns vorbeigelaufen." Für die Grünen ist die Werbung frauenfeindlich.

Das Plakat hängt noch eine Woche

Der Bayerischen Hausbau, einem Unternehmen der Schörghuber-Gruppe, gehört das Hugendubel-Haus – und demnach auch die Werbefläche an der Baustelle. Eine Vermarktungsfirma ist für die Fassadenwerbung verantwortlich, einzige vertraglich geregelte Bedingung: Das Plakat dürfe keine Werbung für politische Parteien oder pornografische oder gewaltverherrlichende Darstellungen zeigen. Da dies im Fall von "Calzedonia" nicht der Fall ist, sind der Stadt die Hände gebunden. "So weit ich informiert bin, können wir gegen diese Werbung nichts tun", wird Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) von der "SZ" zitiert.

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Das Plakat soll noch eine Woche lang an der Baustelle des Hugendubel-Hauses hängen. Dem Planungsreferat zufolge wird danach Werbung für eine Luftfahrtgesellschaft gemacht.

 

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