Nach drei Jahren Bauzeit: Alles neu unterm Hauptbahnhof

Im U-Bahn-Zwischengeschoss am Hauptbahnhof ist eine neue Einkaufszone entstanden. Die Vorher-Nachher-Fotos unter der Erde...
von  Tim Wessling
Phone Klinik im U-Bahn-Zwischengeschoss am Hauptbahnhof,
Phone Klinik im U-Bahn-Zwischengeschoss am Hauptbahnhof, © ps

Mehr Platz, mehr Licht und mehr Service: Das U-Bahn-Zwischengeschoss am Hauptbahnhof ist neu eröffnet. Nach drei Jahren Bauzeit.

Ludwigsvorstadt - Der ewige Umbau am Hauptbahnhof kostete Pendler über drei Jahre lang den letzten Nerv: die Bohrer laut, die Gänge eng und die Wege verwirrend. Jetzt ist endlich Schluss. Die Sichtblenden sind verschwunden.

An der Arnulfstraße unter der Erde kommt Licht ins Dunkel. Eine neue Einkaufszone ist dort entstanden.

Das Zwischengeschoss ist wieder offen. 200000 Fahrgäste steigen jeden Tag am Hauptbahnhof um, fünf Linien kreuzen hier. Die Station ist eine der frequentiertesten Haltestellen im MVG-Netz. 6000 Quadratmeter boten dem Menschen-Strom zwar ziemlich viel Platz, doch das 30 Jahre alte Bauwerk wurde mit der Zeit verwirrend zugebaut.

Die Architekten von Auer Weber räumten auf, verlagerten die Verkaufsflächen auf die West-Seite, hielten den Osten aber komplett frei. Gestresste Pendler rennen jetzt nicht mehr in futternde Bummler. Das Zwischengeschoss ist vollgestopft mit technischem Schnickschnack.

Highlight ist eine 450 Quadratmeter große Lichtwand-Fassade, die passend zur Tageszeit die Farbe wechselt: Blau am Morgen, weiß in der Mittagszeit und Rot am Abend. Auch die Hintergrundbeleuchtung der Fahrkartenautomaten ändert ihre Farbe, wenn ein Fahrgast sein Ticket bezahlt. „Hell ist’s geworden“, bemerkte MVG-Chef Herbert König passend.

In der Decke hängen immerhin 4900 LED-Leuchten. Sowieso sind im neuen MVG-Schmuckstück Unmengen an Glas verbaut — der Orientierung wegen. Die Rolltreppen-Schächte sind durchsichtig, die 55 Wegweiser beleuchtet und die Info-Tafeln heller.

Ähnlich futuristisch ist das neue Kundencenter der MVG, dass ebenfalls in das neue Zwischengeschoss eingezogen ist. Damit ersetzt es die umständlichen Räume an der Poccistraße. 25 Mitarbeiter sollen sich von nun an um die Fahrgäste kümmern — barrierefrei natürlich.

Ebenfalls neu: Zwei Extra-Schalter haben Werk- und Samstags jetzt bis 23 Uhr geöffnet. 20 Millionen Euro hat der Umbau die Stadtwerke München gekostet. Ungewöhnlich für große Bauvorhaben: Das Budget wurde sogar eingehalten. 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.