Munitionsfund in München-Freimann: Komplikationen nach Räumungsarbeiten
Schwabing/Freimann - Seit Freitagmorgen ist die Gegend um den Zwergackerweg in Freimann absolutes Sperrgebiet. Nach dem Munitions-, Granaten- und Minenfund musste das Areal komplett evakuiert werden – für mindestens zehn Tage dürfen die Bewohner nicht mehr in ihre Häuser.
Allerdings gibt es aktuell wenig erfreuliche Nachrichten – bei den Räumungsarbeiten sind nun Komplikationen aufgetreten.
Bewohner durften für zwei Stunden in ihre Häuser
Am Sonntag stellten Experten auf dem Grundstück des Anwesens am Zwergackerweg 3 mögliche Statikprobleme fest. Genauer gesagt: Ein Teil des Hauses steht in einem ehemaligen Löschwasserbecken, in dem mindestens ein Teil der insgesamt zehn Tonnen Munition lagert. Das Fundament des Hauses muss deshalb nun mit Stahlträgern gesichert werden.
Die Beseitigung der Munition läuft währenddessen weiter. Der Sprengmittelräumdienst habe inzwischen eine sechs bis sieben Meter tiefe und ebenso lange Grube gegraben, sagte ein Feuerwehrsprecher auf Anfrage. Die Zugänge zum Sperrgebiet bleiben mit Bauzäunen gesichert – Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes lassen niemanden in den gesperrten Bereich. Polizei und Feuerwehr sind vor Ort.
Letzten Freitag mussten die Bewohner am Morgen ihre Häuser verlassen. Jedoch durften sie am Sonntag erstmals wieder für zwei Stunden in ihre Häuser, "um dort das Nötigste zu erledigen", wie ein Sprecher der Landeshauptstadt mitteilte. In den nächsten Tagen soll es weitere dieser Möglichkeiten geben. Rund 90 Betroffene sind aktuell in Hotelzimmern untergebracht.
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Die Stadt übernimmt aktuell die finanzielle Vorleistung für die entstehenden Kosten, wie beispielsweise das Hotel, den Sicherheitsdienst oder die Bauzäune. Über das weitere Vorgehen, vor allem auch was den finanziellen Aspekt betrifft, wird der Stadtrat in der Vollversammlung am 5. April entscheiden.