Munitionsfund am Kieferngarten in München: 200 Anwohner dürfen nicht zurück

Beschädigte Munition und Chemikalien könnten sich jederzeit selbst entzünden - der Sprengmeister schätzt die Lage als brandgefährlich ein. Noch mehr Anwohner müssen nun ihre Häuser räumen.
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Für die Anwohner werden Hotelzimmer gesucht.
Daniel von Loeper Für die Anwohner werden Hotelzimmer gesucht.

Beschädigte Munition und Chemikalien könnten sich jederzeit selbst entzünden - der Sprengmeister schätzt die Lage als brandgefährlich ein. Daher musste der Evakuierungsradius vergrößert werden.

Freimann - Hiobsbotschaft am Zwergackerweg 3: Die ohnehin schon gefährliche Lage spitzt sich weiter zu. Auf dem Grundstück, das über Wochen von 10 Tonnen Granaten, Minen und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg befreit werden soll, hat der Sprengmeister akuten Alarm ausgerufen. Im Zuge der Räumung fand er beschädigte Munition und voraussichtlich auch ausgelaufene Chemikalien. Die Gefahr, dass sich die Sprengmittel selbst entzünden könnten, ist höher, als bislang angenommen.

Sperrzone muss erweitert werden

Die Lage ist offenbar brandgefährlich. Seit Donnerstagmittag ist die Feuerwehr vor Ort. Die Bewohner der angrenzenden zehn Häuser, die eigentlich jeden Nachmittag vorübergehend zurückkehren sollten, müssen ein anderes Quartier für die Nacht beziehen. Die Verantwortlichen der Stadt suchen nach Hotelzimmern für die Betroffenen. Auch für die Haustiere muss eine Lösung gefunden werden.

Und diese Maßnahmen betreffen nun auch noch mehr Menschen. Der Sperrbereich wird von bisher 50 auf 100 Meter Radius erweitert. In dieser erweiterten Zone liegen etwa 100 Häuser mit rund 200 Bewohnern. Sie mussten Ihr Zuhause am Freitagmorgen räumen. Auch über Nacht dürfen sie nicht dorthin zurück - das verschärfte Sicherheitskonzept gilt für zunächst zehn Tage.

Diese Häuser sind konkret betroffen von der erweiterten Sperrzone. Quelle: Feuerwehr München.

Gegen 11:00 Uhr konnte die Feuerwehr schließlich vermelden, dass der Sperrbereich komplett geräumt ist. Alle Anwohner haben sich kooperativ gezeigt und das Gebiet verlassen. Die betroffenen Personen kamen teils in bereitgestellten Hotels oder bei Bekannten und Verwandten unter.

Der Kampfmittelräumdienst wird daher nun wieder die Bergungsarbeiten aufnehmen. Um die Behinderungen so gering wie möglich zu halten, werden die Sprengmeister im Schichtdienst sowie am Wochenende arbeiten. Nach derzeitigen Kenntnisstand könnten die Bergungsarbeiten daher in zehn Tagen abgeschlossen sein.

Es sind mehrere Zeitfenster vorgesehen, in denen die Bewohner nach Hause zurückkehren könnten, um sich "mit dringend Benötigtem auszustatten oder notwendige Erledigungen vorzunehmen". Im Willi-Graf-Gymnasium wird eine Anlaufstelle eingerichtet, die die Betroffenen unterstützt.
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