Münchner Kino vor dem Aus: Das Gabriel soll gerettet werden
München – Das Gabriel-Kino wird heuer schließen – das hatte die AZ bereits im Januar exklusiv berichtet. Jetzt schaltet sich die Stadtrats-SPD ein und will das älteste Kino Münchens retten.
Die Idee: Die Stadt soll das Gebäude kaufen, in dem seit 1907 das Gabriel-Filmtheater in vierter Generation von der Familie Gmell betrieben wird. Chefin Alexandra Gmell hatte der AZ erklärt: "Da geht’s natürlich um Geld und dass wir das Haus so, wie es jetzt ist, nicht teilen können. Wir müssen verkaufen und das dann ausbezahlen. An die anderen Familienmitglieder." Würde der Kinobetrieb sich lohnen, hätten sie es weiter versucht, hat Gmell der AZ gesagt.

SPD München will das Gabriel-Kino retten
Die SPD aber glaubt an das Kino und nennt in ihrem Stadtratsantrag eine Initiative, die den Kinobetrieb genossenschaftlich organisieren würde.
Auch die über dem Kino in der Dachauer Straße liegenden Wohnungen in dem vierstöckigen Haus mit Kino im Erdgeschoss wären dann im Besitz der Stadt und sollen laut Idee der SPD durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften zu Mietspiegelpreisen vermietet werden. "Das Gabriel Filmtheater ist ein Kleinod – es soll weiterleben!", sagt SPD-Stadträtin Julia Schönfeld-Knorr. "Nach einem Gebäudekauf durch die Stadt könnte es genossenschaftlich betrieben werden, wobei auch weiterhin ein künstlerischer Anspruch gewährleistet werden kann."

Auch im Gärtnerplatzviertel soll "München bewahrt" werden
Eine weitere SPD-Initiative mit der Absicht, "München zu bewahren", wie sie es formulieren, ist ein Antrag zur Corneliusstraße 34 im Gärtnerplatzviertel: Dort war früher im Hinterhaus eine Bäckerei, nun steht das Gebäude teils leer. Die SPD will die Sozialgenossenschaft "Bellevue di Monaco" dabei unterstützen, dort eine Ausbildungsbäckerei für Münchner und Geflüchtete zu schaffen.
Nach Vorgesprächen mit diversen Gastronomiebetrieben und mit Blick auf den Bedarf des bestehenden "Bellevue di Monaco" erachtet die Initiative das Wiederbeleben eines klassischen Münchner Hinterhofbetriebs als sehr erfolgversprechend. In der Sozialgenossenschaft gibt es bereits eine Konditormeisterin, die das Projekt begleiten würde.
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