Münchens gefährlichster Spielplatz ist gesperrt

Schwanthalerhöhe - „Wenn es um Leib und Leben geht, sind wir sehr schnell“, sagt Bernd Plank vom Kommunalreferat und meint damit, dass die Stadt bei lebensgefährlichen Situationen auch mal aufs Gas drückt und rasch unbürokratische Entscheidungen trifft.
Fotos in der AZ hatten die Behörden aus einem jahrelangen Tiefschlaf aufschrecken lassen. Die Bilder zeigen Kinder, die am Rande eines Tiefgaragendaches balancieren, fangen spielen und die Beine baumeln lassen. Dort, wo sie spielen, geht es sechs bis acht Meter in die Tiefe. Anwohner der Ganghoferstraße und vom Max-Hirschberg-Weg haben die Kinder immer wieder vom Dach verjagt und die Stadt jahrelang auf die Gefahr aufmerksam gemacht. Erfolglos. Bis einer der Anwohner die Bilder an die AZ schickte.
Am 9. Mai wendet sich die Redaktion mit den Aufnahmen an das Kommunalreferat und berichtet über das ungesicherte Garagendach. Auf einer Seite können die Kinder einfach aufs Dach spazieren. Ihr liebster Spielplatz im Viertel, obwohl drumherum vier Spielplätze sind. Noch am selben Tag schickt das Kommunalreferat einen Mitarbeiter zu der lebensgefährlichen Stelle. Provisorisch wird das Dach mit Bauzäunen gesichert. Doch das reicht nicht aus. Die Kinder schieben die Zäune einfach beiseite.
Seit Mittwoch aber ist Schluss mit der lebensgefährlichen Kltterei: Das Kommunalreferat hat einen großen Sperrholzzaun aufgestellt. „Für die Kinder ist es jetzt unmöglich, auf das Tiefgaragendach zu kommen“, sagt Bernd Plank. Die Anwohner sind erleichtert, dass sie sich nicht mehr um die Kinder fürchten müssen. Jetzt können sie die Sonne auf dem Balkon genießen. Mit Blick auf eine braune Wand und ein leeres Tiefgaragendach.