München: Rollstuhlfahrer sollen länger Grün haben

In einer Testphase wird in Trudering erprobt ein Rollstuhlfahrer in Trudering eine längere Ampelphase via Funksender.
von  Gaby Mühlthaler
In Trudering wird momentan eine spezielle Ampel für Rollstuhlfahrer getestet.
In Trudering wird momentan eine spezielle Ampel für Rollstuhlfahrer getestet. © imago/Paul von Stroheim

München - Eine "intelligente Ampel“ ermöglicht jetzt Rollstuhlfahrern und anderen mobilitätseingeschränkten Menschen, die vielbefahrene Kreuzung Kreiller-/Marianne-Plehn-Straße sicher zu queren. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat hier ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Betroffene mittels Funksender die Grünphase für Fußgänger verlängern können. Falls sich das bewährt, sollen weitere Ampeln folgen.

Rollstuhlfahrer schilderte Probleme vor dem BA

Auslöser für die "intelligente Ampel“ in Trudering war ein Rollstuhlfahrer, der dem Bezirksausschuss (BA) schilderte, wie schwierig für ihn das Überqueren der sechsspurigen Kreillerstraße ist. Auf der Nordseite gibt es eine Physiotherapie-Praxis, im Süden viele Wohnungen. Dort lebt auch der Rollifahrer, der bisher wegen der kurzen Grünphase auf der schmalen Mittelinsel pausieren musste. Nach 13 Sekunden Grün für Fußgänger schaltet die Ampel wieder auf Rot.

Die nachfolgende "Schutzphase“ von 22 Sekunden bis Autos Grün bekommen, reicht nur fitten Fußgängern zum Queren aus. Das KVR hat dem Betroffenen nun einen Funksender übergeben, mit dem er die Ampel steuern kann, weitere Sender stehen zur Verfügung. "Dieser Testlauf ist der erste Schritt und ein Beitrag der Stadt im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention für ein faires und sicheres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer“, sagt KVR-Chef Thomas Böhle.

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