München: Gutsbetriebe sollen den Artenschutz verbessern

Nach dem erfolgreichen Volksbegehren "Rettet die Bienen", möchte Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) nun auf den zehn städtischen Gutsbetrieben den Artenschutz verbessern.
Gaby Mühlthaler |
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Bürgermeister Manuel Pretzl und Kommunalreferentin Kristina Frank auf dem Gut Riem.
Daniel von Loeper Bürgermeister Manuel Pretzl und Kommunalreferentin Kristina Frank auf dem Gut Riem.

Riem - Den Münchnern liegen die Bienen am Herzen, sie haben sich rege am Volksbegehren "Rettet die Bienen" beteiligt. Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) will das zum Anlass nehmen, den Artenschutz von Flora und Fauna auf den zehn städtischen Gutsbetrieben weiter zu verbessern.

"Ich war erstaunt über die Stimmung der Menschen in der Landeshauptstadt, die für das Volksbegehren stundenlang anstanden. Sie stehen nicht nur vor dem Apple-Store Schlange, sondern auch für ihre Bienen", sagte Kristina Frank.

Zehn Gutsbetriebe mit 2814 Hektar Betriebsfläche gehören der Stadt, 1524 Hektar davon bewirtschaftet sie selbst. 59 Prozent dieser Äcker werden im ökologischen Landbau betrieben. "Damit ist München der größte Ökobauer Bayerns", so die Chefin der städtischen Güter, die auch für die Verwaltung von 2400 Hektar Stadtwald, 1800 Hektar Wald am Wasserreservoir Taubenberg und 800 Hektar Stiftungswald verantwortlich ist. An sich, so findet Frank, tut die Stadt schon einiges zum Schutz der Artenvielfalt: Ökologische Bewirtschaftung ohne Pestizide, Wildkräuter auf Äckern und Wiesen, Verbot von Glyphosat. Zudem betreibe man Krautgärten und eine urbane Imkerei.

Es gibt einiges zu verbessern

Auch Tiere würden geschützt. "Großteils werden die Felder von innen nach außen gemäht, sodass Tiere eine Fluchtmöglichkeit haben", sagt Frank. Und zehn Prozent des Stadtwalds würden der Natur überlassen, man achte auf die Mischung von Baumarten und vermeide Monokulturen.

Verbessern könne man trotzdem einiges, denn die Ziele des Volksbegehrens "Rettet die Bienen" sollten von den Stadtgütern München umgesetzt werden.

Das bedeute unter anderem noch mehr ökologischen Landbau auf eigenen Flächen und keine Mahd von außen nach innen auf Grünlandflächen ab einem Hektar. "Ab dem Jahr 2020 wird die erste Mahd nicht vor dem 15. Juni durchgeführt", so Frank. Ab 2022 sollen außerdem Pflanzenschutzmittel nicht mehr flächig eingesetzt werden.

Zuschussbetrieb statt schwarzer Zahlen

Große Auswirkungen wird dies auf die Rentabilität der Biogasanlage Gut Karlshof haben, die nicht mehr mit Mais, sondern Blühpflanzen betrieben werden soll. Derzeit schreiben die Hofgüter schwarze Zahlen, nach der Umstellung werden sie laut Frank "wahrscheinlich ein Zuschussbetrieb werden".

Anders als beim privaten Landwirt würde die Stadt das Manko übernehmen, falls der Stadtrat zustimmt. Den will Frank demnächst mit der Neuausrichtung der Stadtgüter befassen.

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